Trotz ungeliebter Entscheidung: „Tragen das mit“

Bad Fallingbostel. Ulrich Kestermanns Arbeit ist getan. Er hat seinen Auftrag erfüllt und ein Gutachten zur Neustrukturierung des Heidekreis-Klinikums vorgelegt, über das der Kreistag abgestimmt hat. Dass es nicht die von ihm empfohlene Variante D – mit Kinderklinik in Soltau –, sondern der vor allem in der Böhmestadt heftig umstrittene Plan C geworden ist, erfreut ihn nicht.

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Kommentar: Undurchsichtiger Prozess

In Soltau ist die Enttäuschung groß. Vor einigen Tagen schien noch alles klar: Die Kinderklinik bleibt in der Böhmestadt. Da hat Soltau aber die Rechnung ohne die CDU gemacht. Sie gerierte sich plötzlich als Gralshüterin der reinen betriebswirtschaftlichen Lehre, die auch noch den letzten Euro für das Klinikum sichern wollte, koste es, was es wolle – und sei es die Akzeptanz der Soltauer Klinik in der Bevölkerung.

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Kreistagsvotum: Aus für Soltauer Kinderklinik

Bad Fallingbostel. Es soll doch Plan C werden. Das hat der Kreistag am Freitag nach knapp zweistündiger Debatte zur Neustrukturierung des Heidekreis-Klinikums entschieden. Für Soltau bedeutet das den Verlust der Finkelstein-Kinderklinik. Sie wird zu Gunsten der Walsroder Kinderklinik aufgelöst. Der Beschluss des Kreistages dürfte insbesondere in Soltau für Unmut sorgen.

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„Entscheidung über Klinikum viel zu früh“

Bad Fallingbostel. Heute Nachmittag entscheidet der Kreistag über die strukturelle Neuausrichtung des Heidekreis-Klinikums – viel zu früh, meint jedenfalls Dr. Manfred-Peter Müller-Kortkamp. Der Hals-, Nasen- und Ohrenarzt mit Fachpraxis in Soltau hat als Standesvertreter des Hartmannbundes – laut Müller-Kortkamp die größte deutsche Ärztevereinigung – die öffentliche Präsentation des BAB-Gutachtens durch Ulrich Kestermann am Montagabend verfolgt.

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„Traumachirurgie halten“

Soltau. Lob von der Soltauer dps-Ratsfraktion für Ulrich Kestermann: Die Vorstellung seines Gutachtens sei „sehr gut strukturiert und informativ“ gewesen. Die dps könne sich den Schlussfolgerungen und Empfehlungen für Plan D in den meisten Punkten anschließen – mit einer Ausnahme: dem Vorschlag, die Traumachirurgie aus Soltau abzuziehen und in Walsrode anzusiedeln. „Nachvollziehbare wirtschaftliche Gründe sind dafür aus unserer Sicht nicht vorhanden“, findet Sprecher Worch-Rohweder.

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Krankenhausdebatte führt zu handfestem Streit in der CDU

Soltau. Zum Finale der Krankenhausdiskussion ist ein handfester Streit zwischen dem Soltauer CDU-Stadtverband und dem Rest der Heidekreis-Union ausgebrochen. Die Soltauer sind ungehalten über die Aussage des Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Hermann Norden. Norden hatte sich nach der Präsentation des Gutachtens zur Neustrukturierung des Heidekreis-Klinikums am Montagabend dafür ausgesprochen, dass der Kreistag nicht der Empfehlung von Gutachter Ulrich Kestermann folgen, sondern die vor allem in Soltau heftig kritisierte Variante C beschließen sollte.

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Kommentar: Plan C kaum zu vermitteln

Wer geglaubt hat, die Abstimmung des Kreistags kommenden Freitag über die Zukunft des Heidekreis-Klinikums wird ein Selbstläufer, sieht sich getäuscht. Zwar hat sich der Gutachter eindeutig für Plan D mit der Kinderklinik in Soltau ausgesprochen; doch die CDU favorisiert mit klarer Mehrheit Plan C mit der Kinderklinik in Walsrode. Verkehrte Welt: Während sich Gutachter üblicherweise ausschließlich an harten Zahlen orientieren, betonen die des Klinikums auch die Akzeptanz, also unter anderem die Frage, wie weit die Bevölkerung bei den Überlegungen mitspielt.

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CDU weiter für Alternativvorschlag

Bad Fallingbostel. Ulrich Kestermann favorisiert Plan D. Daran hat er bei der Vorstellung des Krankenhaus-Gutachtens keinen Zweifel gelassen. Ist die Alternative – Plan C – bereits vom Tisch, die Zukunft der Soltauer Kinderklinik damit vorerst gesichert? Keineswegs, wie eine Nachfrage bei den beiden großen Kreistagsfraktionen ergab. Der Kreistag entscheidet am Freitag über die künftige Krankenhausstruktur.

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Bei Plan D gibt es zwei Gewinner

Bad Fallingbostel. Wenn die von Ulrich Kestermann bei der Vorstellung des Krankenhaus-Gutachtens favorisierte Lösung, der vieldiskutierte Plan D, am Freitag eine Mehrheit im Kreistag erhalten sollte, könnten sich beide Häuser als Gewinner der Neustrukturierung des Heidekreis-Klinikums fühlen:

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Norden: CDU nicht gegen Soltau

Soltau. Hermann Norden fühlt sich falsch verstanden. Denn im Streit um die Umstrukturierung des Heidekreis-Klinikums sei er nicht gegen etwas und nicht gegen Soltau, betonte der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion. Es gehe vielmehr darum, die Kliniken für die Zukunft zu sichern. Eine Arbeitsgruppe aus Klinik und Gutachtern hat den neuen Umstrukturierungsplan für das kreiseigene Unternehmen mit den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode erarbeitet – und zwei Varianten entwickelt, über die der Kreistag am 28. Januar abstimmen soll.

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Neuer Klinik-Plan: Trend in der CDU gegen Soltau

Soltau. Die Diskussion um das „beste Heidekreis-Klinikum der Zukunft“ ist voll entbrannt. Während Soltauer und Unternehmer ganz auf der Gutachter-Linie liegen, wackelt die Kreistags-CDU offenbar – und mochte nach BZ-Informationen genau dieser favorisierten Variante bei ihrer nichtöffentlichen Sitzung am Montagabend nicht ganz folgen. Die Kreistagsfraktionen haben sich bei Sitzungen intensiv mit den neuen Vorschlägen zur Zukunft des Unternehmens mit den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode beschäftigt.

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Kinderklinik bleibt in Soltau

Soltau. Die heftigen Proteste scheinen gewirkt zu haben: Kinderklinik und Geburtshilfe sollen auch künftig am Soltauer Krankenhaus bleiben. Das soll nach BZ-Informationen zumindest die favorisierte Variante zur Umstrukturierung des Heidekreis-Klinikums vorsehen, die eine Arbeitsgruppe erarbeitet hat.

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Leserbrief: Gesamte Region wird beeinflusst

Krankenhäuser sollen die Grundversorgung für die Bürger der Stadt leisten. Bisher war es ungeschriebenes Gesetz, dass die drei großen Abteilungen (Innere, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe) an jedem Krankenhaus der Grundversorgung vorgehalten wurden, dazu notwendige Belegabteilungen und kleinere Fachkliniken (zum Beispiel Kinderheilkunde). Im Zuge des demographischen Wandels und im Hinblick auf wirtschaftliche Handlungsweisen in Konkurrenz/Ergänzung zu großen Häusern der Umgebung sind neue Ideen gefordert.

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Aufsichtsratschef der Klinik traut sich nicht zur FDP

Neuenkirchen. Cord Marquardt blickte bedauernd auf den leeren Platz zu seiner rechten Seite. Er zeigte kurz das Namensschild: „Hier sollte eigentlich Dr. Karl-Ludwig von Danwitz sitzen“, sagte der Neuenkirchener FDP-Ortsvereinsvorsitzende. Doch der Aufsichtsratschef des Heidekreis-Klinikums hat seine Teilnahme an der Diskussion zur Krankenhauszukunft drei Tage zuvor abgesagt.

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Andres Wulfes Kommentar
Kommentar: Viel Porzellan zerschlagen

Eigentlich sollte bis Januar Ruhe herrschen in Sachen Krankenhaus. Die Projektgruppe sollte beraten und umfassend alle Daten und Fakten prüfen, um daraus den Zukunftsplan „zu stricken“. Eigentlich. Doch es kommt – nicht ganz überraschend – anders als geplant. Und die beiden Betriebsversammlungen tragen weder bei Beschäftigten noch bei den Bürgern zur Beruhigung bei. Denn es ist zwar Aufgabe eines Betriebsrats, sich Gedanken zur Zukunft eines Unternehmens zu machen und dafür einzusetzen. Aber warum zu diesem Zeitpunkt? Warum jetzt eine Resolution, wem nützt sie?

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Beschäftigte lehnen Resolution erneut ab

Soltau. Kontrovers soll es auch bei der zweiten Betriebsversammlung des Heidekreis-Klinikums am Montagnachmittag zugegangen sein. Die Beschäftigten lehnten nach BZ-Informationen die Verabschiedung einer Resolution ab, mit der der Kreistag zu einer schnellen Entscheidung über die Umstrukturierung des kreiseigenen Unternehmens mit den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode mit rund 1100 Mitarbeitern aufgefordert werden sollte. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte eine Betriebsversammlung in Walsrode diesen Vorstoß des Betriebsrats abgelehnt.

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