CDU weiter für Alternativvorschlag
vo Bad Fallingbostel. Ulrich Kestermann favorisiert Plan D. Daran hat er bei der Vorstellung des Krankenhaus-Gutachtens keinen Zweifel gelassen. Ist die Alternative – Plan C – bereits vom Tisch, die Zukunft der Soltauer Kinderklinik damit vorerst gesichert? Keineswegs, wie eine Nachfrage bei den beiden großen Kreistagsfraktionen ergab. Der Kreistag entscheidet am Freitag über die künftige Krankenhausstruktur.
Bei der CDU geht die Tendenz laut ihres Sprechers Hermann Norden in Richtung des Plans C – „nicht einstimmig, aber mit sehr großer Mehrheit“, wie Norden betont. „Der Spagat des Gutachters“ ist bei der Union kaum auf Gegenliebe gestoßen. Die Fraktion hatte sich gleich nach der Vorstellung des Gutachtens am Montagabend intensiv mit dem Thema beschäftigt und ihre bisherige Position – pro Plan C – bestätigt.
Untergeordnete Rolle
Dabei sei die Kinderklinik nicht das wesentliche Kriterium – „sie spielt im Gesamtpaket eher eine untergeordnete Rolle“. Der Union gehe es um die Möglichkeiten des Alternativmodells: Eine klarere Strukturierung der angestrebten medizinischen Schwerpunkte sowie eine bessere Vernetzung der bestehenden Angebote. Das Soltauer Krankenhaus könnte zum Schwerpunkt für Herz- und Kreislaufmedizin ausgebaut werden, Walsrode zum Bauch- und Kreislaufzentrum. Zudem wäre die Umsetzung von Plan D, wie vom Gutachter eingeräumt, mit erheblich mehr Kosten verbunden. Norden geht von jährlich 500 000 bis einer Million Euro aus. „Die Frage ist, ob wir uns das auf Dauer leisten wollen.“
Dagegen sind die Sozialdemokraten mehrheitlich eher auf der Linie des Gutachters – also Plan D. Die Begründung ihres Fraktionsvorsitzenden Dieter Möhrmann unterscheidet sich im Kern nicht von der seines CDU-Pendants: „Beide Krankenhäuser müssen zukunftsfähig werden.“ Da sieht Möhrmann erhebliche Defizite und Schwächen vor allem beim Walsroder Krankenhaus: Es müsse durch die Ansiedlung und den Ausbau neuer, attraktiver Schwerpunktangebote gestärkt werden. Möhrmann ist gespannt auf die Abstimmung: „Anscheinend wird es knapp.“