Kommentar: Endlich redet einer Klartext

Da war doch mal was. Nicht wenige dürften sich beim Auftritt von Karl-Dieter Oestmann auf dem CDU-Kreisparteitag an Oskar Lafontaines fulminante Rede 1995 beim SPD-Bundesparteitag in Mannheim erinnert haben, als der Saarländer den damaligen Vorsitzenden Rudolf Scharping an- und auszählte und anschließend zum neuer Parteichef gewählt wurde. Letzteres hatte Oestmann bestimmt nicht im Sinn. Schließlich stand er als Kapitän der Heidekreis-Union lange genug auf der Kommandobrücke und sieht sich, mittlerweile 78-jährig, wie er selbst formulierte, als einer, der „die Vergangenheit der CDU“ verkörpert.

Weiterlesen
Reinhard Vorwerk
Oestmann teilt kräftig aus: Freunde, so nicht!

vo Walsrode. Bloß nicht wieder eine Auseinandersetzung wie vergangenes Jahr in Munster, als der Streit über die Umstrukturierung der Krankenhäuser den Regieplan des CDU-Kreisparteitages völlig den Haufen geworfen hatte. Am Sonnabend sollte es in der Walsroder Stadthalle anders, besser laufen.

Weiterlesen
Reinhard Vorwerk
Kreistag: Zuschuss nicht mehr nötig

wu/vo Bad Fallingbostel. Ohne Kinderklinik in Soltau gibt es keinen Landkreiszuschuss für das Heidekreis-Klinikum. Der Kreistag hat am Freitagnachmittag die Abstimmung über 250 000 Euro für das kreiseigene Unternehmen abgesetzt – folgerichtig. Denn das Geld war für den Mehraufwand durch die sogenannte Umstrukturierungsvariante C plus bestimmt. Im Januar hatte der Kreistag beschlossen, dem Soltauer Krankenhaus dafür noch einmal Geld zur Verfügung zu stellen. Doch nachdem der Klinik-Aufsichtsrat die stationäre medizinische Kinderversorgung in Soltau zum Frühsommer gestrichen hat (BZ vom 5. April), ist der Zuschuss hinfällig geworden.

Weiterlesen
Reinhard Vorwerk
Klinik-Demo: Teilnehmer fühlen sich verschaukelt

wu Bad Fallingbostel. Suchend blickt Hanneke Voges über den Parkplatz am Kreishaus Bad Fallingbostel. „Ein bisschen warten wir noch“, zögert sie den Beginn der Demonstration in Sachen Heidekreis-Klinikum noch ein wenig heraus. Dann gibt sich die Bispingerin einen Ruck – und ruft die Teilnehmer zusammen.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Lesermeinung: Titelbild spricht für sich

Das Bild auf der Titelseite der Böhme-Zeitung zum Aus für die Soltauer Kinderklinik sagt mehr als tausend Worte. Wie sich der Strippenzieher der Demontage dieser erfolgreichen Kinderklinik über seinen „Erfolg“ freut und wie hilflos ein politisch Verantwortlicher am Rande daneben steht, der offensichtlich nie verstanden hat, was er in der Vergangenheit so alles abgenickt hat.

Weiterlesen
Lesermeinung
Lesermeinung: Vernichtung der Infrastruktur

Ginge es den Betreibern wirklich um wirtschaftliche Gesundung des Heidekreis-Klinikums, hätte eigentlich der erste Plan des Bremer Gutachters umgesetzt werden müssen. Dann hätte Soltau sowohl eine tüchtige Kinderklinik als auch eine gute, voll funktionsfähige gynäkologische Abteilung behalten. Für wie dumm werden die Einwohner des Nordkreises eigentlich gehalten? Am 21. März lesen wir in der Böhmezeitung, dass Dr. Wolfram Franz entlassen wurde, weil er das aussprach, was seit 5. April jeder Zeitungsleser weiß.

Weiterlesen
Lesermeinung
Lesermeinung: Glaubwürdigkeit verspielt

Nun ist es also raus – die Kinderklinik im Krankenhaus Soltau wird geschlossen und nach Walsrode verlegt. Damit dürfte auf lange Sicht auch das Schicksal der Geburtsabteilung besiegelt sein, ein Transfer nach Walsrode liegt vermutlich auch schon in den Schubladen und wird uns Bürgern im Altkreis Soltau wohl demnächst als unvermeidlich und betriebswirtschaftlich Sinnvoll verkauft werden. Und wer glaubt, dass eine rudimentäre Geburtsabteilung Bestand haben wird, der glaubt wohl auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten...

Weiterlesen
Lesermeinung
Kommentar: Ein bitterer Geschmack bleibt

Nun ist es also soweit: Die Kinderklinik in Soltau dürfte in wenigen Wochen endgültig Geschichte sein, und auch die Geburtshilfe soll eingeschränkt werden. Der mühsam ausgehandelte Kompromiss kommt gar nicht erst zum Tragen. Und auch mit dem Kreistagsbeschluss vom Januar – er fordert alternativ eine „wirtschaftlich tragfähigen Lösung“, die dem Kompromiss nahekommt – deckt sich die neue Nulllösung nicht im geringsten. Wirklich überraschend ist das nicht: Absehbar war das bereits im September, als der Kreistag den Kompromiss beschlossen hat – eine Lösung, die das Papier nicht wert war, auf dem sie stand.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Ruhkopf: Eine amputierte Klinik

wu Soltau. Wut und Empörung, aber auch Resignation und Angst vor noch weiteren Einschnitten – das sind die Reaktionen nach dem verkündeten Aus für die Kinderklinik und Einschränkungen bei der Geburtshilfe am Soltauer Heidekreis-Klinikum. Groß sind die Befürchtungen, dass noch weitere Leistungskürzungen drohen.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Risikogeburten nur noch in Walsrode

wu Soltau. Ob ihn das Gutachten zur Kinderklinik überrascht hat? Einen Moment lang schweigt Hermann Norden. „Nein“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Heidekreis-Klinikums mit fester Stimme. Er habe nichts anderes erwartet. Und nachdem klar gewesen sei, dass die stationäre Versorgung von Kindern am Standort Soltau aus medizinischen und finanziellen Gründen nicht möglich sei, „gab es auch keine Frage, einen Beschluss weiter hinauszuschieben“.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Franz-Kündigung ein Thema vor Gericht

wu Soltau. Der Streit um die Kündigung von Dr. Wolfram Franz kommt vor Gericht: Das Arbeitsgericht Celle beschäftigt sich am 18. April mit dem Fall. Dann geht es nach Angaben eines Gerichtssprechers um eine einstweilige Verfügung, mit der der Gynäkologie-Chefarzt erreichen will, dass er wieder an seinen Arbeitsplatz im Soltauer Heidekreis-Klinikum zurückkehren darf. Denn das kreis¿eigene Unternehmen hat dem 62-Jährigen, der auch Ärztlicher Direktor ist, zum 30. September gekündigt und ihn gleichzeitig vom Dienst freigestellt.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Lesermeinung: Was denken die Ärzte?

Ich möchte den CDU-Mitgliedern Silke Thorey-Elbers, Friedhelm Eggers und Mathias Ernst meinen Respekt aussprechen, für ihre mutige Entscheidung. Sie haben bewiesen, dass es ihnen um die Sache geht und nicht um Parteipolitik. Wenn politische Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg getroffen werden, ist ein Punkt erreicht, an dem man die Notbremse ziehen muss. Die Entstehung der kreiseigenen Krankenhäuser in Walsrode und Soltau hatte den Gedanken zur Grundlage, Häuser zu schaffen, denen die niedergelassenen Ärzte der Umgebung ihre Patienten anvertrauen.

Weiterlesen
Lesermeinung
Lesermeinung: Drei CDU-ler als Beispiel

Matthias Ernst, Friedhelm Eggers und Silke Thorey-Elbers haben mit ihrem mutigen, unvermeidbaren Schritt die Ehre der Christdemokraten wieder hergestellt. Ebenso die geschlossen hinter ihnen stehenden Vertreter von Stadtrat und Parteivorstand in Soltau. Sie haben gezeigt, dass sie Willkür, Bevormundung, Maulkörbe, Unterdrückung von berechtigten Fragen und konstruktiver Kritik nicht hinnehmen. David McAllister, Angela Merkel und besonders unser neuer Bundespräsident Joachim Gauck wären stolz auf diese Politiker, die ihr eigenes Wohl um einer guten, wichtigen Sache willen zurückstellen.

Weiterlesen
Lesermeinung
Lesermeinung: Ist Landkreis noch zu retten?

Der Heidekreis ist das geografische Zentrum zwischen drei Metropolregionen, und so ist auch seine überwiegende Orientierung ausgeprägt. Offensichtlich ist es in den mehr als 30 Jahren nach der Kreisreform nicht gelungen, genügend Schnittmengen zwischen dem Nord- und dem Südkreis auszubilden. Und so schlagen sie sich nun wie die Kesselflicker. Vertrauen jedenfalls sieht anders aus. Den Mangel an Zusammengehörigkeit sehen wir ebenfalls in den Fahrplänen des Erixx, denn die Nord-Süd-Spaltung ist hier eindeutig.

Weiterlesen
Lesermeinung
Lesermeinung: Wo ist Grenze des Sparens?

Ich vermute mal, dass das Krankenhaus Soltau als Eigentum der CDU beziehungsweise der konservativen Gruppe angesehen werden kann. Einerseits wird das Grundgesetz mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung gerade von der rechten Seite immer wieder sehr bemüht, andererseits werden Grundrechte von abweichend Denkenden ganz offensichtlich missachtet. Das schickt sich für eine demokratische Partei nicht. Sicher aber für eine rechte und christlich-konservative. Wenn wir den Geburtenrückgang betrachten, könnten bald noch weniger Kinder gemacht werden, weil bei Schnee, Eis und Schneeverwehungen kein Durchkommen nach Walsrode sein wird.

Weiterlesen
Lesermeinung
Kommentar: Quittung für Norden

Der Tag, an dem sich ein Riss in der CDU-Kreistagsfraktion bildete und dieser in den vergangenen Monaten tiefer und tiefer wurde, lässt sich genau datieren: Es ist der 28. Januar 2011. An diesem Tag beschloss die Mehrheit des Kreistags das Aus für die Kinderklinik in Soltau. Die Mehrheit wurde getragen von der CDU-Fraktion, allerdings mit zwei Ausnahmen: Die Soltauer Christdemokraten Friedhelm Eggers und Norbert Harms scherten aus dieser Front aus. Vorausgegangen war wenige Tage zuvor, am 24. Januar, die öffentliche Präsentation der Ergebnisse und Empfehlungen der Gutachter zur Klinik-Umstrukturierung.

Weiterlesen
Jörg Jung
Nach Austritt werden Karten im Kreistag neu gemischt

vo Soltau. Ein kleiner Spaß muss erlaubt sein. „So wie es aussieht, bin ich bald Chef der größten Kreistagsfraktion“, stellte Dieter Möhrmann (SPD) angesichts des angekündigten Auftritts der drei Soltauer Vertreter aus der CDU-Kreistagsfraktion fest. Dennoch sieht sich der Schneverdinger Sozialdemokrat – „das ist nicht mein Verdienst“ – mitnichten als Sprecher einer möglichen neuen Mehrheitsgruppe im Kreisparlament.

Weiterlesen
Reinhard Vorwerk
Pieper sieht noch keinen endgültigen Bruch mit Soltau

wu Soltau. Gudrun Pieper setzt auf Versöhnung: Für die CDU-Kreisvorsitzende muss der Austritt der drei Soltauer Friedhelm Eggers, Silke Thorey-Elbers und Mathias Ernst aus der CDU-Kreistagsfraktion noch nicht das Ende der Zusammenarbeit sein. „Das Band ist noch lange nicht zerrissen“, sagte sie am gestrigen Dienstag auf Anfrage – und setzt auf Gespräche, um den Bruch der Fraktion wieder zu kitten.

Weiterlesen
Andres Wulfes
Lesermeinung: Wem dient die Entlassung?

Zweifelsfrei hat Dr. Franz eine sehr schwere Majestätsbeleidigung begangen, die einer Ermahnung bedurfte. Wem dient nun aber der Rausschmiss? Den Patienten, dem kranken Haus oder dem Machthunger der Krankenhausführung? Hat der Chefarzt die Schuld, dass das Haus hoch verschuldet ist, es an Ärzten, Patienten und bald auch an Abteilungen mangelt?

Weiterlesen
Lesermeinung