Lesermeinung: Ist Landkreis noch zu retten?
Zur Debatte um das Heidekreis-Klinikum:
Der Heidekreis ist das geografische Zentrum zwischen drei Metropolregionen, und so ist auch seine überwiegende Orientierung ausgeprägt. Offensichtlich ist es in den mehr als 30 Jahren nach der Kreisreform nicht gelungen, genügend Schnittmengen zwischen dem Nord- und dem Südkreis auszubilden. Und so schlagen sie sich nun wie die Kesselflicker. Vertrauen jedenfalls sieht anders aus. Den Mangel an Zusammengehörigkeit sehen wir ebenfalls in den Fahrplänen des Erixx, denn die Nord-Süd-Spaltung ist hier eindeutig. Noch augenfälliger ist, dass es im Landkreis trotz allgegenwärtiger Fusionen immer noch zwei Kreissparkassen gibt.
Ich denke, es ist eindeutig. Entweder es fehlen die Schnittmengen – dann geht es so lange so weiter, bis die Kreishälften arrondiert, also anderen Teilen zur Abrundung zugeschlagen werden. Beim Zuschnitt der Wahlkreise zur Bundestagswahl hat man uns ja schon gezeigt, wie einfach es geht. Oder wir haben es mit Führungsfehlern zu tun. Dann sollte der Landrat die Verfahren an sich ziehen und seiner Pflicht nachkommen. Hier wäre die Alternative, eine zelebrierte Pleite des Krankenhauses, damit ein privater Konzern die Klinik als Schnäppchen übernehmen und mit neuem Zuschnitt und gewinnorientiert weiter machen kann.
Rainer Schulz Soltau