Lesermeinung: Was denken die Ärzte?

Zum Heidekreis-Klinikum:

Ich möchte den CDU-Mitgliedern Silke Thorey-Elbers, Friedhelm Eggers und Mathias Ernst meinen Respekt aussprechen, für ihre mutige Entscheidung. Sie haben bewiesen, dass es ihnen um die Sache geht und nicht um Parteipolitik. Wenn politische Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg getroffen werden, ist ein Punkt erreicht, an dem man die Notbremse ziehen muss. Die Entstehung der kreiseigenen Krankenhäuser in Walsrode und Soltau hatte den Gedanken zur Grundlage, Häuser zu schaffen, denen die niedergelassenen Ärzte der Umgebung ihre Patienten anvertrauen.

Natürlich muss man mit der Zeit gehen und Zentren schaffen, in denen Fachwissen, Technik und Erfahrung gebündelt zur Verfügung stehen, um wirtschaftlich mit dem Geld der Solidargemeinschaft umzugehen und den Kranken zu helfen. Darüber, dass sich in den Kliniken von Soltau und Walsrode etwas ändern musste, gab es nie einen Zweifel. Aber müssen wir sie zwingend so verändern, dass sie dem Anspruch, den die umliegende Bevölkerung an sie hat, nicht mehr gerecht werden können? Meiner Ansicht nach sollte sich die Ärzteschaft des Heidekreises einmal dazu äußern. Die niedergelassenen Ärzte sind es doch, die die Häuser am Leben erhalten, indem sie ihre Kranken dorthin überweisen. Im Moment müssen sie zusehen, wie ihre Patienten die derzeitige Verwirrung ausbaden, die durch unverständliche Entscheidungen ständig wechselnder Honorarärzte in vielen Stationen entsteht. Ein mündiger Bürger von heute wird die Klinik, in der er schlechte Erfahrungen gemacht hat, nicht noch einmal wählen. (...)

Marietta Hemmerle Hützel

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