Klinik-Demo: Teilnehmer fühlen sich verschaukelt

Klinik-Demo: Teilnehmer fühlen sich verschaukelt

wu Bad Fallingbostel. Suchend blickt Hanneke Voges über den Parkplatz am Kreishaus Bad Fallingbostel. „Ein bisschen warten wir noch“, zögert sie den Beginn der Demonstration in Sachen Heidekreis-Klinikum noch ein wenig heraus. Dann gibt sich die Bispingerin einen Ruck – und ruft die Teilnehmer zusammen. Gut 70 Menschen kommen am gestrigen Freitagnachmittag, um vor der Kreistagssitzung gegen die Krankenhauspolitik zu protestieren. „Wir hatten mehr erhofft“, gibt die Initiatorin und Sprecherin der Facebook-Gruppe „Die rote Karte für die Politik“ zu. „Das ist sehr überschaubar. Aber für die Tageszeit und die Entfernung ist das sehr gut“, ist Hanneke Voges dennoch zufrieden.

Mit der Demonstration wollen die Teilnehmer den Kreistagspolitikern zeigen, dass sie sich verschaukelt fühlen. Sie treten für den Erhalt der Kinderklinik und der Geburtshilfe in Soltau ein. Die Stimmung unter den Teilnehmern ist eindeutig. „Das ist Verarschung der Bürger, da platzt einem der Kragen“, kommentiert ein Mann die Klinikpolitik. Keine Einzelmeinung, weiß Hanneke Voges. „Die Menschen sind stinksauer“, stellt sie immer wieder fest. Sie fordert von der Politik Informationen. Stattdessen aber würden hinter verschlossenen Türen Tatsachen geschaffen.

Doch zu der Wut über die Einschränkungen des Angebots am Soltauer Krankenhaus komme die Sorge vor weiteren Einschnitten. „Die Angst ist groß, dass die Grundversorgung scheibchenweise immer weiter gekappt wird – bis nichts mehr da ist. Das kann man sich nicht gefallen lassen.“ Hanneke Voges will nicht aufgeben. Weitere Aktion werde es „auf jeden Fall geben“ – und zwar solange, „bis etwas passiert“, hat sie sich vorgenommen.

Hanneke Voges (rechts) verliest bei der Demonstration vor dem Kreishaus die Forderung nach Erhalt von Kinderklinik und Geburtshilfe in Soltau. Foto: wu