Vier Wohnungen für 790.000 Euro

Im hinteren Bereich des Schlichthauses an der Soldiner Straße sollen vier weitere Miniwohnungen für Menschen entstehen, die obdachlos geworden sind. Foto: at

Das Vorhaben, in Soltau Wohnungen für sozial benachteiligte Menschen zu bauen, nimmt Gestalt an. Vier Unterkünfte für temporäres Wohnen sollen an der Soldiner Straße 21 f geschaffen werden.

Der Stadtrat stimmte kürzlich einmütig zu, den Auftrag an den Generalunternehmer, die Bielefelder Firma Holzbau Lepper, zu vergeben. Dieser hatte sich bei der Ausschreibung als wirtschaftlich annehmbarster Bieter herausgestellt. 790.000 Euro plant die Stadt Soltau für den Neubau der Wohnungen ein. Die Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung.

Die Stadt Soltau hatte bereits vor gut einem Jahr festgestellt, dass es für manche Menschen, die wohnungslos geworden sind, wichtig ist, über einen Zwischenschritt wieder zu eigenem Wohnraum zu kommen. Eng betreut sei die Eingewöhnungszeit in diesen Miniwohnungen grundlegend, um den nächsten Schritt gehen zu können. Zudem hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Zeiten gegeben, in denen die Obdachlosenunterkünfte und Schlichthäuser in Soltau nicht ausreichten, alle Menschen adäquat unterzubringen. Am Bornkamp betreibt die Stadt Soltau eine Obdachlosenunterkunft, an der Moorstraße und der Soldiner Straße gibt es die Schlichthäuser.

Platz zum Wohnen, Schlafen, mit Kochnische und Badezimmer

Auch mithilfe von Fördermitteln will die Stadt Soltau den Bau der vier neuen Wohnungen an der Soldiner Straße finanzieren. Sie bieten Platz zum Wohnen und Schlafen, verfügen über eine Kochnische und ein Badezimmer. Es entstehe kein Luxus, aber die Verwaltung hatte bereits in vorherigen Beratungen betont, dass es sich dennoch um eine ansprechende Wohnung handele. Im Zuge der weiteren Unterstützung durch einen Sozialarbeiter hatte sie zudem von einem Sprungbrett zurück in ein normales Zuhause gesprochen.

Zusätzliche Hilfestellung durch Sozialarbeiter

Im Hinblick auf den zunehmenden Bedarf an Hilfestellung hatte die Stadt kürzlich zudem Sozialarbeiter Paul Küker angestellt. Gestiegene Fälle von Sucht, Schulden, häuslicher Gewalt, Verwahrlosung, Überforderung, Depressionen und eine überhöhte Anspruchshaltung gegenüber Behörden paare sich mit der Tatsache, dass Wohnraum auch in Soltau kaum noch bezahlbar ist, so die Begründung. Damit die Menschen nicht erst in eine Abwärtsspirale geraten, soll Küker frühzeitig im Zusammenspiel mit weiteren Sozialhilfeträgern eingreifen und unterstützen.

Um aber ebenso diejenigen eng zu begleiten, die bereits obdachlos geworden sind, plant Küker zudem, ein Büro an der Soldiner Straße einzurichten. Auch das ist Teil der Ausschreibung: ein Büro mit Sanitäreinrichtung für den Sozialarbeiter. Ansonsten soll jede der vier Wohnungen eine Größe von 31 Quadratmetern haben und voll ausgestattet werden. Mit Hausanschluss- und Waschraum wird eine Fläche von rund 200 Quadratmetern überbaut. Das Gebäude soll in Modulbauweise errichtet werden.

22 Firmen hatten sich die Ausschreibungsunterlagen für den Generalunternehmer-Vertrag heruntergeladen, zur Submission lagen der Stadt letztlich vier Angebote vor, von denen sich das Unternehmen Holzbau Lepper mit seinem durchsetzte.