Für neues Kulturhaus in Schneverdingen fehlen knapp 490.000 Euro

Es ist nicht mehr ganz ein Monat, bis das neue Kulturhaus in Schneverdingen seine Eröffnung feiert. Doch seine Finanzierung ist noch nicht vollständig gedeckt. Foto: sus

Schneverdinger Kulturverein erwägt Kreditaufnahme, um Deckungslücke zu schließen, wirbt zugleich weiter um Spenden, um Summe so gering wie möglich zu halten

In weniger als einem Monat eröffnet der Schneverdinger Kulturverein am 3. Mai sein neues Kulturhaus. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch wenige Wochen vor der Eröffnung ist die Stimmung im Verein alles andere als unbeschwert. Während das Haus inzwischen die Hüllen vor der Fassade fallen ließ, Innenräume und Toilettenkabinen einen farbigen Anstrich bekommen, steht der Verein vor einer Deckungslücke von rund 487.200 Euro.

Damit trete nun das Worst-Case-Szenario ein, das 2021 vorgestellt worden war, erklärte der Vorsitzende Dr. Carsten Bargmann am vergangenen Freitag. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung stellte der Vorstand die geplante Kreditaufnahme von 450.000 bis 500.000 Euro mit einer Sondertilgung vor. Mit den Banken vor Ort wurden schon entsprechende Gespräche geführt, die kurz vor der Unterschrift stehen. Da als Sicherheit die Bank ins Erbbaurecht eingetragen werde, muss der Verwaltungsausschuss noch zustimmen. Das Betreiberkonzept und die Finanzierungsdaten stellte der Vorstand Ende März dem VA vor, die Entscheidung steht Mitte dieses Monats an.

Von Anfang an sei kommuniziert worden, dass es zu einer Deckungslücke kommen kann. Seit Baubeginn 2021 habe sich der Vorstand bemüht, eine solche Lücke nicht entstehen zu lassen oder diese zu schließen, betont er in einer Stellungnahme. „Wir haben es leider nicht ganz geschafft“, so Bargmann. 84 Prozent der Kosten für einen Bau von 3,2 Millionen seien durch Förderungen der Stadt, aber auch von vielen anderen Unterstützern vom Land und von vielen Menschen, Institutionen vor Ort gedeckt.

Jede weitere Spende helfe dabei, die Lücke zu verringern. Über seine sozialen Kanäle wirbt der Kulturverein seit vergangener Woche um Spenden für den Endspurt. Im März seien 15.000 Euro Spenden eingegangen, berichtete Bargmann. Da sei die Bereitschaft und Unterstützung weiter da. Dass dem Verein für den Bau Geld fehle, sei in der Einwohnerschaft bislang nicht so klar angekommen, spiegelten Ratsherr Jan-Kosta Recksiek und Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens und rieten, nochmal einen breiten Aufruf zu starten. Beide warnten zudem, dass die Zinsen für die hohe Kreditsumme den Verein langfristig stark einengten.

„Wir nehmen alle Anregungen ernst und sind uns der großen Bürde bewusst, die wir mit der Aufnahme eines Kredits in der geplanten Höhe auf unsere Nachfolger im Verein übertragen würden“, geht der Vorstand einen Tag später auf die Versammlung ein. „Das einstimmige Mitgliedervotum für eine Kreditaufnahme stärkt uns. Dennoch haben wir den Auftrag mitgenommen, die Kreditsumme zum Wohle des Vereins so gering wie möglich zu halten. Deshalb werden wir kurzfristig weitere Maßnahmen ergreifen“, kündigt er an.