„Das bevölkert sich hier schnell“
Während der Abschluss der Erschließung des Baugebietes „Soltauer Straße“ gefeiert wird, wird im ersten Abschnitt bereits fleißig gebaut. Foto: vo
Mit den Unterschriften unter dem Abnahmeprotokoll ist die Erschließung des Bispinger Baugebietes „Soltauer Straße“ am Ortseingang rechts der Kreisstraße 2 jetzt abgeschlossen, die Baureife des Areals dokumentiert. Gebaut wird in einem Bereich aber auch schon fleißig. Ein Rohbau ist bereits eingedeckt, nebenan wirbelt der Staub von geflextem Kalksandstein in die Luft, als André Pannier am Freitagnachmittag bei Bratwurst und kühlen Getränken mit Vertretern der beteiligten Behörden und Firmen ein Zwischenziel feiert: die komplette Baureife. Die beiden Baustellen gehören zum ersten Abschnitt, dessen Baureife bereits Ende letzten Jahres festgestellt wurde.
Pannier ist Regionalleiter der Volksbank Lüneburger Heide, die mit ihrem Tochterunternehmen Gesellschaft für Entwickeln und Bauen (GEB) die Erschließung durchführt. Die Vermarktung der Grundstücke erfolgt unter der Regie der Volksbank-Tochter Immokonzepte.
Ganz viel zu vermarkten ist allerdings nicht mehr, wie Pannier hörbar stolz berichtet. Lediglich sechs der insgesamt 43 Grundstücke seien noch verfügbar, die übrigen sind verkauft und werden, wie nicht zu übersehen ist, teilweise auch schon bebaut.
An den neben ihm stehenden Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis gerichtet sagt Pannier, die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bispingen mache auf allen Ebenen Spaß. Zudem hebt er das reibungslose Zusammenwirken aller weiteren Beteiligten hervor, das auch bei der kleinen Feier zum Abschluss der Erschließungsphase deutlich wird. Den Grill bediente mit Thorsten von Fintel der Chef des ausführenden Tiefbauunternehmens.
Vom schnellen Abverkauf etwas überrascht
Dass der Abverkauf der Grundstücke so schnell und gut vonstattengeht, habe ihn selbst ein wenig überrascht, erklärt Verwaltungschef Bülthuis. Rückblickend stellt der Bispinger Bürgermeister fest, dass die Vermarktung zunächst unter ungünstigen Rahmenbedingungen gestanden und es „aus unterschiedlichen Gründen immer wieder Verzögerungen gegeben“ habe. Dabei holt er weit aus. Angefangen habe die Planung bereits 2015. Im Nachhinein müsse man sagen, dass es ein Fehler war, „alle Baumaßnahmen gleichzeitig anzufangen“ – mit der Folge, dass das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans erst 2022 mit dem Feststellungsbeschluss abgeschlossen werden konnte. Gleichwohl habe er keinen Zweifel am Erfolg des Baugebietes: „Ich bin zuversichtlich, dass sich das hier schnell bevölkert“.
Schallschutzwand findet viel Interesse
Eine auf den ersten Blick unscheinbare Besonderheit befindet sich am Rand des Baugebiets zum Kernort hin: eine 1,25 Meter hohe Schallschutzwand, die das Baugebiet von den Geräuschemissionen der unmittelbar dahinter verlaufenden Bahnstrecke Soltau – Bispingen – Lüneburg abschirmen soll. Das etwa 450 Meter lange Bauwerk hat rund 500.000 Euro gekostet. Das Ungewöhnliche: Es hat kein Betonfundament, sondern wird durch in regelmäßigen Abständen in den Untergrund gelassene Erdnägel von jeweils eineinhalb bis zwei Meter Länge befestigt, erklärt Uwe Schmidt von der Bahngesellschaft Sinon die Konstruktion der in Südbayern ansässigen Firma Strail. Laut GEB-Mitarbeiter Rolf Scheibel handelt es sich bei der Schallschutzwand sogar um eine Deutschlandpremiere, die bereits einige Vertreter von Kommunen, in deren Gebiet Bahnstrecken reaktiviert werden sollen, nach Bispingen gelockt habe.