Heidekreis-Klinikum: Der Umzug hat begonnen

Auf dem Schild am Krankenhaus in Soltau werden bis zum Ende des Jahres nur die Geriatrie und die Psychiatrische Tagesklinik vermerkt bleiben. Dafür sollen andere Angebote rund um die medizinische Versorgung hinzukommen. Foto: at

Der Umzug von Abteilungen aus dem Soltauer Krankenhaus nach Walsrode hat in dieser Woche begonnen. Am Montag und Dienstag wurden die Unfallchirurgie und die Orthopädie verlagert, der Rettungsdienst fährt unfallchirurgische Patienten nur noch dorthin.

Bis Freitag vergangener Woche habe es dazu Abstimmungen mit dem Betriebsrat gegeben, so Dr. Achim Rogge, Geschäftsführer des Heidekreis-Klinikums. Fast 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Verlegung betroffen. Bis auf vier Pflegekräfte hätten sich alle dafür entschieden, an den Klinikstandort Walsrode zu wechseln. Bis zum Jahresende, eventuell auch noch bis Januar 2026, soll der Standort des Heidekreis-Klinikums (HKK) in Soltau so gut wie aufgegeben werden (BZ vom 4. März). Nur die Geriatrie soll bleiben und erweitert werden. „Der Ausbau der Geriatrie ist bislang immer daran gescheitert, dass das Personal fehlte“, so Rogge. Durch die Zusammenlegung würden manche Pflegekräfte in Soltau bleiben und in die Geriatrie wechseln wollen. Zukünftig könne man daher aus anderen Krankenhäusern Geriatrie-Patienten aufnehmen und die Station ausbauen.

Auch die weiteren Umzüge einzelner Abteilungen sind mittlerweile klarer terminiert. Fest steht, dass die Zentrale Notaufnahme zunächst im Krankenhaus Soltau gesichert ist. Ab 1. Mai würden zusätzlich zwei Unfallchirurgen dort tätig werden. „Solange die Kardiologie am Standort Soltau existiert, bleiben auch die Intensivstation und die Zentrale Notaufnahme dort“, erklärt Rogge. In der Notaufnahme werde daher in den meisten Fällen weiterhin geholfen werden können, ergänzt Landrat und HKK-Aufsichtsratsvorsitzender Jens Grote – auch im Hinblick auf Unfälle, die von der Berufsgenossenschaft abgesichert sind.

Im 2. Quartal soll die Psychiatrische Institutsambulanz (Pia) nach Walsrode verlegt, Ende September die Stroke-Unit-Abteilung und die Neurologie folgen und im 4. Quartal die Kardiologie umziehen. „Das ist ein ganz großer Schritt“, so Rogge. Bis dahin müssen in Walsrode Container für Patientenzimmer und zwei Herzkatheterlabore aufgestellt sein, die Parkplatzsituation angepasst werden. Aktuell beschäftige man sich mit der Baugenehmigung und mit der Finanzierung der Container und dem Anmieten zweier neuer Herzkatheder über den Strukturfonds des Landes. Die Medizintechnik in Soltau sei zwölf Jahre alt, der Service laufe ohnehin 2026 aus. Daher miete man für den Übergang und schaffe später neues Gerät für den Neubau des Zentralklinikums in Bad Fallingbostel an. „Es ist eine Win-Win-Situation“, so Grote.