„Erwartungen bei weitem übertroffen“
Kirche zeigt Flagge: Elisabeth Goedicke-Wiedenhöft (von links), Kristina Diekmann, Tom Ziggel, Julie-Ann Prell vom Kirchenvorstand der Ev.-luth. St. Dionysius Kirchengemeinde Bad Fallingbostel organisieren die offene Andacht.
Zum Abschluss des Protestwochenendes anlässlich des Landesparteitags der AfD am Sonnabend fand am Sonntag in der St.-Dionysius-Kirche in Bad Fallingbostel eine offene Andacht für die Demokratie statt. Unterstützt von den verschiedenen Kinderchören der Gemeinde gestaltete der Kirchenvorstand um Kristina Diekmann, Tom Ziggel, Julie-Ann Prell und Elisabeth Goedicke-Wiedenhöft eine Andacht mit viel Musik und Stationen zum Mitmachen.
Bei Sonnenschein füllte sich die St.-Dionysius-Kirche mit zahlreichen Besuchern von jung bis alt. Unter der Leitung von Diekmann stimmte ein Kinderchor, der aus Mädchen und Jungen der verschiedenen Kinderchöre der Gemeinde, Spatzenchor, Kinderchor und Pop-Chor, bestand, mit einem aufmunternden Lied auf das folgende Programm ein. Die Pastoren waren nicht zugegen, da sie sich noch auf einer Ausfahrt mit künftigen Konfirmanten befanden. Diekmann übernahm daher die Leitung der Andacht, die im Zeichen des Miteinanders und des Friedens und der Welt stehen sollte. „Es ist für uns als Kirchengemeinde ein ganz wichtiges Anliegen, uns für Demokratie, für Vielfalt, für Toleranz einzusetzen und uns mit unseren Kompetenzen dort mit einzubringen“, sagte Diekmann.
Das Programm war neben zahlreichen Liedern, meist vom zusammengewürfelten Kinderchor gesungen, auch mit außerkirchlichen Aspekten versehen. So lasen Kinder aus dem Chor die ersten vier Artikel des Grundgesetzes vor, um die darin enthaltenen Werte für die Gesellschaft zu betonen. Außerdem wurden die Besucher ins Programm eingebaut, in dem sie sich bei einem Lied mit den dazugehörigen einfachen Bewegungen wie das Bilden eines Herzes mit den Fingern beteiligen konnten. Der Höhepunkt war ein 20-minütiger Zeitraum, in dem die Anwesenden an verschiedenen Stationen Aktionen im Sinne der Demokratie vollführen konnten. Die Kinder der Chöre betreuten diese Stationen, an denen die Besucher Friedenstauben basteln oder Gebete und Wünsche auf Zetteln aufschreiben konnten, die dann später zum Teil als Fürbitten verlesen wurden. Besonders der Wunsch nach Frieden drückte sich in den Bitten aus. Auffällig war auch, dass viele Menschen gekommen sind, die gar nicht zur Kirchengemeinde gehörten. „Es hat sich gezeigt, dass so ein offenes Format viele Menschen zusammenbringen kann“, sagte Diekmann.
Der Kirchenvorstand jedenfalls zog ein positives Fazit. „Unsere Erwartungen sind bei weitem übertroffen“, betonte Goedicke-Wiedenhöft. Diekmann ergänzte: „Es begann mit der Menschenkette am Freitag und jetzt haben wir es zusammen gemeinschaftlich mit einer wundervollen Andacht beendet. Es war ein rundes Ganzes.“