Heidesand-Projekt: „Wir liegen im Plan“

Der Neubau der Heidesand-Genossenschaft zwischen Delmsen und Brochdorf nimmt Konturen an. 2026 soll der Packbetrieb fertiggestellt sein.

278 Millionen Euro wird das zukünftige Heidekreis-Klinikum laut aktueller Planung kosten. Da kann die Heidesand-Genossenschaft mit ihrem Zukunftsprojekt natürlich nicht mithalten. Im kreisweiten Vergleich der laufenden Neubauvorhaben ist sie mit veranschlagten 30 Millionen Euro für den Bau des modernen Packbetriebs für Speisekartoffeln aber vorn mit dabei. Und während das neue HKK erst Ende 2028 an den Start gehen wird, soll der erste Abschnitt des zwei Monate später begonnenen Heidesand-Vorhabens deutlich früher nutzbar sein.

10000-Quadratmeter-Halle nach neuesten Baustandards

Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Laufe des kommenden Jahres wird eine etwa 10 000 Quadratmeter große Halle nach neuesten Baustandards zur Verfügung stehen, in die das Kartoffelgeschäft vom bisherigen Standort in der Delmsener Ortsmitte ausgelagert werden soll. Die Arbeiten sind nach dem symbolischen Spatenstich vor fünf Monaten gut vorangekommen „Wir liegen im Plan“, ist die gleichlautende Antwort von Heidesand-Geschäftsführer Klaus-Dieter Masselink und Lutz Büttner von der BSB-Bau-Systems-GmbH aus Rotenburg, die als Generalunternehmer für die Abläufe auf der Baustelle zwischen den Neuenkirchener Ortschaften Delmsen und Brochdorf zuständig ist. Büttner hofft, dass das Wetter weiter mitspielt, damit die Dach- und Fassadenarbeiten abgeschlossen werden können. Wenn die Außenhülle dicht ist, kann der Innenausbau forciert werden.

Mit viel Technik und Robotik

Ein großes Transparent neben der viel befahrenen B 71 weist auf den im Werden befindlichen Kartoffel-Packbetrieb hin, aber nicht auf die Technik, die ab 2026 bei der Kartoffelbearbeitung zum Einsatz kommen soll. Dazu gehört, dass die Erdäpfel exakt nach Größen eingeteilt werden, dass sie nach dem Sortieren gesäubert, gewaschen, getrocknet und poliert werden. Das Sortieren funktioniert mit fotooptischen Systemen und nicht mehr von Menschenhand. Sollte eine Kartoffel grün sein, wird sie aussortiert. Roboter werden die fertigen Gebinde in die Kisten legen. Auch das Verpacken wird weitgehend automatisiert ablaufen. Gleichwohl bleibt der Faktor Mensch unverzichtbar.

Die Heidesand ist eine Raiffeisen-Warengenossenschaft mit Hauptsitz in Scheeßel und mit mehr als 1 000 Mitgliedern in den Landkreisen Rotenburg, Heidekreis, Verden sowie der Hansestadt Bremen. Rund 200 Mitarbeiter plus Auszubildende sind dort beschäftigt. An der Anfang der 2000-er Jahre übernommenen Betriebsstätte der ehemaligen Raiffeisen-Genossenschaft Neuenkirchen bündelt sie ihr Kartoffelgeschäft. Zwischen 70 000 und 80 000 Tonnen jährlich vermarktet das Unternehmen laut Geschäftsführer Masselink – größtenteils über den Standort Neuenkirchen.