A7-Stau: 350 Meter und das Chaos wäre gelöst
Gemeinsam wollen die Gemeinde Wietzendorf und die Stadt Soltau dem Verkehrschaos im Zuge von Staus auf der A 7 beikommen. Beide Kommunen leiden erheblich unter dem Umleitungsverkehr, der längst nicht dort entlang fährt, wo es die Verkehrsplaner vorgesehen haben.
Die Navigationssysteme suchen und finden den schnellsten Weg – zum Leidwesen von Anliegern und anderen Verkehrsteilnehmern in der Soltauer Innenstadt und der kleinen Dörfer Lührsbockel und Dehnernbockel. Bei letzteren kommt zudem der Verladeverkehr vom Betonmischwerk HTB dazu, 200 Lkw pro Tag verkehren in dem Bereich in Spitzenzeiten.
Die Gemeinde Wietzendorf hat deshalb einen Plan entwickelt, der die Entlastung für die leidgeprüften Menschen entlang der A 7 bringen kann. Die Umleitung ist bekannt und auch schon genutzt. Sie führt von Norden aus betrachtet, ab der Anschlussstelle Soltau-Ost über Moide fast bis Suroide, aber vorher abknickend über Penzhorn und Lührsbockel/Dehnernbockel bis zur Bundesstraße 3.
Dort soll sie künftig aber nicht mehr das kleine Dorf Dehnernbockel mit seiner schmalen Straße belasten. Der Verkehr soll nun über ein 350 Meter langes Straßenstück des Bundes, das bisher nur für die Bundeswehr offen ist, auf die B 3 geführt werden. Bislang hat diese Straße keine Anbindung an die Bundesstraße, die will Wietzendorf auch mit finanzieller Unterstützung der Stadt Soltau schaffen.
„Dann läuft der Umleitungsverkehr nicht mehr über die B 71 und bei uns nicht mehr durch Lührsbockel und Dehnernbockel“, erklärt Wietzendorfs Bürgermeister Jörg Peters. Die Soltauer Christdemokraten haben in der jüngsten Ratssitzung einen Antrag „zur Bewältigung des Stauaufkommens der A7 in der Soltauer Innenstadt“ mit eben diesem Ziel gestellt.
Der Stadtrat hat den Antrag zur Beratung in den Bauausschuss verwiesen. „Diese Lösung ist wie ein Sechser im Lotto“, erklärt Volker Wrigge für seine Fraktion. Das kleine Teilstück könnte die Lösung für eine gute Umfahrung sein, die interkommunale Zusammenarbeit sei zum Wohle aller nötig.
Laut Fraktionsvorsitzender Heidi Schörken habe es positive Resonanz aus mehreren Fraktionen gegeben. Auch ihr Fraktionskollege Dr. Andreas von Felde wirbt für diese Lösung: Niemand müsse dann mehr an Ampeln in der Innenstadt oder in der Walsroder Straße an den Bahnschienen stehen.
Wichtig sei nun, Mitstreiter wie den Landkreis, das Land und vielleicht auch den Bund zu überzeugen – und vor allem die Bundeswehr. Dann könnte, so die Ansicht der Beteiligten, im kommenden Jahr geplant und schon 2026 gebaut werden. Falls die Bundeswehr nicht zustimmt, gebe es für die 350 Meter einen Plan B: Plan A aber sei der elegantere und kostengünstigere.
50 000 Euro für die Planungskosten
Mit ihrem Antrag fordert die Soltauer CDU-Stadtratsfraktion die Verwaltung auf, die laufenden Planungen der Gemeinde Wietzendorf zum Anschluss einer vorhandenen Umgehungsstraße zwischen der Anschlussstelle Schneverdingen und der B 3 in Höhe Lührsbockel zu unterstützen.
Eine neue Zufahrt zur B 3 werde zu einer deutlichen Entlastung des häufig kollabierenden Verkehrsstroms in Soltau führen. Im westlichen Stadtgebiet ist eine solche Umfahrung nicht gegeben.
Der Antrag der CDU richtet sich vor allem in die Zukunft: Um bei dem geplanten dreispurigen Ausbau der A 7 eine sinnvolle Lösung zu bieten. Die CDU votiert dafür, 50 000 Euro für Planungskosten schon in den Haushalt 2025 einzustellen.