Heidekreis-Retter kämpfen gegen Feuer in Südfrankreich
Mit einem Spezialfahrzeug unterstützt auch der Heidekreis zurzeit im Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Frankreich. In der französischen Region Gironde am Atlantik wüten die Flammen.
Aufgrund der Lage sind derzeit 65 Feuerwehreinsatzkräfte aus Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter, Ratingen und aus dem Heidekreis und Celle vor Ort, wie stellvertretender Kreissprecher Daniel Dwenger jetzt meldete. Die französischen Feuerwehren werden zudem von Fachberatern der Hilfsorganisation @fire und einer Versorgungseinheit der Johanniter-Unfallhilfe unterstützt.
Im Mittelpunkt der Hilfe aus Niedersachsen stehen zwei Spezialfahrzeuge, die Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge CCFM 3000, die erst im April durch Innenminister Boris Pistorius an den Kreisbrandmeister im Heidekreis, Thomas Ruß, und seinen Celler Kollegen übergeben wurden.
Die Fahrzeuge sind Teil einer EU-standardisierten Brandbekämpfungseinheit, der sogenannten Ground Forest Fire Fighting using Vehicles (GFFF-V). Stationiert ist das Heidekreis-Fahrzeug in Wietzendorf. Kreisbrandmeister Thomas Ruß würdigte die hohe Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen: „Wir sind froh, dass wir hier trotz kurzer Vorbereitungszeit eine schlagkräftige Unterstützung für die Einheiten aus Nordrhein-Westfalen stellen können.“ Der Brandschutz im Heidekreis sei natürlich weiterhin mit 93 Ortsfeuerwehren gewährleistet.
Gegenüber der Böhme-Zeitung stellte er das auch zur aktuellen hohen Waldbrandgefahr im Heidekreis klar. Insbesondere verwies er auf die Kreisfeuerwehrbereitschaft, über die auf einen Schlag 25000 Liter Löschwasser im Fall der Fälle zur Verfügung gestellt werden könne: „Das ist wirklich eine Besonderheit“, ordnete Ruß das für den Heidekreis ein. Die 25000 Liter liefern fünf Fahrzeuge mit je 5000 Liter Fassungsvermögen, die im nördlichen Kreisgebiet stationiert sind.
Aufgrund der Waldbrandgefahr hat die Kreisfeuerwehrführung verfügt, dass zurzeit die Rettungskräfte durch die Leitstelle immer eine Stufe höher alarmiert werden als üblich: „Wir schlafen nicht auf den Fahrzeugen, aber wir sind sensibilisiert“, sagt Ruß.
Derweil wird vom Feuerwehr- und Rettungsdienst aus Bonn gemeldet, dass sich am Montag die Situation in Frankreich etwas entschärft hat. In Südfrankreich hat es geregnet.
Herausfordernde Ausbildung
Acht Aktive der Wietzendorfer Wehr hatten sich vor Wochen dazu bereit erklärt, die herausfordernde Ausbildung für das Spezialfahrzeug zur Waldbrandbekämpfung, das CCFM 3000, zu absolvieren. Erforderlich dafür war auch eine Bescheinigung des Arbeitgebers, dass die Feuerwehrleute 14 Tage abkömmlich sein dürfen.
Zur Besatzung eines Tanklöschfahrzeuges CCFM 3000 gehört der Fahrer, der Maschinist und zwei Truppmänner. Wie viele Wietzendorfer Einsatzkräfte in Frankreich gefordert sind, mit der Information hielten sich die zuständigen Behörden zurück.
Fest steht, dass auch sie in der Gewitternacht zu Montag länger als gewöhnlich mit der Brandbekämpfung von Glutnestern und dem Schutz der an einer Straße liegenden Gebäude beschäftigt waren, so der Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn. In evakuierte Dörfer könnten die Bewohner inzwischen zurückkehren.
Die französischen Behörden beurteilten ständig die aktuelle Lage und koordinierten den Einsatz der europaweiten Einsatzkräfte. Ob die Helfer aus Deutschland nach der Wetteränderung früher aus dem Einsatz entlassen werden könnten, werde sich in den nächsten Tagen zeigen.