Parkplatz-Zoff im Urlaubsparadies
Der Heide-Shuttle ist ein Erfolgsmodell. In Ermangelung eines leistungsfähigen ÖPNV wird der Touristen-Shuttle inzwischen auch gern von Einheimischen genutzt. Aber die wuchtigen Fahrzeuge bringen in der kleinen, in der Hauptsaison von Touristen hoch frequentierten Ortschaft Oberhaverbeck logistische Probleme mit sich.
Seit vergangenem Jahr dürfen die Shuttle-Busse während ihrer Ruhezeiten nicht mehr auf dem VNP-Parkplatz stehen. Die Fläche wird für Wohnmobile benötigt. Eine befriedigende Ersatzlösung ist noch nicht gefunden. „Das ist einfach nur nervig, dass das nun schon in der zweiten Saison nicht geregelt ist“, ärgert sich Ortsvorsteher Hans-Peter Bockelmann. Aktuell sieht es so aus, dass die Busse die kleine Dorfstraße verstopfen. „Die ist so eng, dass dann kein Gegenverkehr mehr möglich ist“, sagt Bockelmann. Das sei ein unhaltbarer, die Sicherheit gefährdender Zustand. Abhilfe soll noch in dieser Saison ein neuer Busparkplatz exklusiv für den Heide-Shuttle bringen. Doch das von der Verwaltung im Eiltempo betriebene Bauprojekt ist umstritten.
Es geht um den Bau eines rund 85 Meter langen und fünf Meter breiten Parkplatzes an der Stelle, an der die Shuttle-Busse schon jetzt pausieren. Durch die Verlegung des Parkraums in den Rückraum würde die Straße frei. Eine gute Lösung, findet Bockelmann. Eine schlechte Idee, findet Ingrid Holst von der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems.
Holst bemängelt unnötige Flächenversiegelung und die Fällung zweier Bäume in der Schonzeit. „Bürger dürfen in dieser Zeit nicht mal ihre Hecke schneiden“, sagt sie, die Kommune gebe ein schlechtes Vorbild ab. Die Gemeinde hat beim Kreis einen Antrag auf Befreiung von naturschutzrechtlichen Vorgaben gestellt. Begründet wird die Eile mit der bereits angelaufenen Shuttle-Saison. Man habe das Projekt nicht früher anstoßen können, weil erst einmal eine Einigung mit dem Flächeneigentümer erzielt werden musste.
Ganz so schnell wird der Tiefbau wohl aber doch nicht realisiert. Derzeit läuft das Anhörungsverfahren. Die zweiwöchige Anhörungsfrist dürfte nicht ausreichen. Verfahren in der Urlaubszeit laufen zäh. Selbst die zuständige Sachbearbeiterin im Rathaus sei urlaubsbedingt nicht erreichbar, so Holst. Sie bemängelt auch, dass Alternativen wie eine Entzerrung des Fahrplans nicht geprüft worden seien. Denn das Park-Problem resultiert daraus, dass bis zu drei Shuttle-Busse gleichzeitig die Haltestelle ansteuern und dann bis zu 27 Minuten Pause haben. Einzige laut Verfahrensunterlagen geprüfte Alternative ist ein Haltepunkt auf dem VNP-Parkplatz. Das scheitert an der Länge der Busse, die es mit Fahrradanhänger auf 18 Meter bringen. Auf dem VNP-Platz bräuchte man einen Einweiser. Den habe man nicht.