Futter für die Tier im schwer gebeutelten Ahrtal

Heinz-Georg Dittmer (Mitte) und seine Helfer verladen bereits die großen Strohballen, um sie zunächst einzulagern. Mitte Oktober soll die erste Fuhre ins Katastrophengebiet Ahrtal starten.

Heinz-Georg Dittmer (Mitte) und seine Helfer verladen bereits die großen Strohballen, um sie zunächst einzulagern. Mitte Oktober soll die erste Fuhre ins Katastrophengebiet Ahrtal starten.

550 Großballen und gut 900 kleinere Ballen mit Heu, Stroh und Silage, aber auch Sättel, Trensen, Steigbügel, Satteltaschen, Gamaschen und Helme wurden Birgit Lachmann und Heinz-Georg Dittmer inzwischen gespendet. Das Futter und das sonstige Zubehör soll kleinere landwirtschaftliche Betriebe und vor allem Hobbytierhalter im Katastrophengebiet des Ahrtals über die Wintermonate helfen, hoffen die Frau aus der Soltauer Ortschaft Harber und der Mann aus Stemmen im Landkreis Rotenburg.

Beide engagieren sich intensiv für die Hilfe, Dittmer ist eher im Elbe-Weser-Raum bekannt und aktiv, Lachmann unterstützt ihn mit ihren Kontakten im Heidekreis. Für die Großtierhalter der von der Flut heimgesuchten Gegend seien auch mit der letzten Aktion der Landwirte aus Niedersachsen Anfang September die Lager voll. Lachmann und Dittmer wollen aber, dass die Halter einzelner Tiere oder kleiner Herden mit Kühen, Ziegen, Eseln und Pferden nicht vergessen werden. Die BZ stellte Ende August die beiden Engagierten bereits vor: „Und die Resonanz ist wirklich enorm“, freut sich Lachmann.

Erst am vergangenen Dienstag, erzählt sie, habe sich Erwin Nolden, Hobbyhalter von vier Pferden aus Altenahr, bei ihr gemeldet. Der Feuerwehrmann, der selbst über Wochen im Flutgebiet im Einsatz gewesen sei, hat sich auf die Liste der Bedürftigen aufnehmen lassen, und er habe zugesagt, bei der Verteilung vor Ort mit einem eigenen großen Anhänger zu helfen. Für die Anlieferung im Ahrtal, so Lachmann, werde zurzeit noch der richtige Platz gesucht.

Voraussichtlich Mitte Oktober soll die erste Fuhre ins Katastrophengebiet starten: „Jetzt geht es in die Vollen, wir müssen nun detailliert planen“, sagt Lachmann. Dazu gehört auch das Ziel, Patenschaften mit Tierhaltern im Ahrtal zu organisieren, damit diese kontinuierlich mit Futter versorgt werden, um auch Schaf, Lama oder Emu bis ins Frühjahr zu bringen.

Trotz der bisherigen Erfolge gebe es weiterhin dringenden Bedarf an Stroh in jeder gepressten Form, zudem würden Ballen mit gehobelter Späne zur Einstreu benötigt. Auch Sachspenden würden entgegengenommen, dazu gehöre Ausrüstung für die Tiere, Lecksteine oder ähnliches. Inzwischen haben Lachmann und Dittmer auch ein Spendenkonto eingerichtet. „Dagegen haben wir uns am Anfang gesperrt, da mit Geld oft Schindluder getrieben wird. Da aber viele Anfragen kamen, sind wir zu dem Schluss gekommen, wir machen das“, sagt Lachmann. Nötig seien zudem Lagermöglichkeiten in der Heide-Region. Wichtig sei, dass alles gut dokumentiert werde, damit die Hilfsgüter am Ende dort ankommen, wo sie dringend benötigt würden. „Nichts darf verrotten.“

Kontakte aufbauen und vernetzen

Über die Hilfsaktion von Birgit Lachmann und Heinz-Georg Dittmer hat im Ahrtal inzwischen auch die dortige Stadtzeitung berichtet. Für die Helferin und den Helfer ist das Gold wert, könne man so den Kontakt vor Ort vertiefen, den Bedarf ermitteln, sagt Lachmann. Wer spenden möchte erreicht Birgit Lachmann unter Telefon (0157)50293393 und per E-Mail unter covermusik.harber@gmail.com und Heinz-Georg Dittmer unter Telefon (0178)6330823 oder per E-Mail an hgd-team@t-online.de. Unter dem Stichwort Flut & Pferd Weser-Elbe gibt es ein Spendenkonto bei der Volksbank Lüneburger Heide mit der IBAN: DE 78240603004806644302.