Bei Anruf Bus: Premiere in Bispingen und Wietzendorf

In einigen Nachbarkreisen gibt es bereits Rufbus-Angebote. Das Bild zeigt ein im Landkreis Lüneburg eingesetztes Fahrzeug.

In einigen Nachbarkreisen gibt es bereits Rufbus-Angebote. Das Bild zeigt ein im Landkreis Lüneburg eingesetztes Fahrzeug.

Mit einem neuen Angebot soll der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Heidekreis attraktiver gemacht werden. Zunächst versuchsweise und befristet für zwei Jahren sollen mehrere Kommunen, in denen das ÖPNV-Angebot um 18 oder 19 Uhr endet, besser an die Mittelzentren Soltau und Walsrode angebunden werden. Wobei der Begriff Rufbus etwas irreführend ist. In der Regel sollen Kleinbusse für bis zu acht Fahrgäste eingesetzt werden.

Für den südlichen Teil des Kreisgebiets ist zunächst die Anbindung von Bomlitz und Benefeld an das Walsrode vorgesehen. Gut 30 Kilometer nördlich sollen zunächst die Grundzentren Bispingen und Wietzendorf zusätzlichen Verbindungen nach Soltau bekommen. Anders als die in einigen Orten des Heidekreises eingesetzten Anrufsammeltaxis gibt es dabei keinen von den Gästen zu wählenden Abhol- und Zielort. Die Busse verkehren nach dem Fahrplan der Verkehrsgemeinschaft Heidekreis (VH) und zum VH-Tarif. Die Buchung über Telefon und Internet erfolgt eine Stunde, bei Gruppenanmeldungen 24 Stunden im Voraus. Nutzer können mit dem gelösten Fahrschein der Bahn den Rufbus im Rahmen der Anschlussmobilität für zwei Tarifzonen nutzen. Der Rufbus-Modellversuch ist ein Ergebnis der Beratungen im Arbeitskreis Mobilität.

Während die Politik zunächst noch Beratungsbedarf anmeldete, drücken die Organisatoren aufs Tempo. Idee war, die Rufbusse zum Dezember-Fahrplanwechsel einzusetzen“, ist die Planung nach Angaben Frank Wiesners eng gestrickt. Das wäre ein schöner Anlass, um das neue ÖPNV-Angebot bekannt zu machen“, machte der Vertreter der federführenden Verkehrsgemeinschaft Nord-Ost-Niedersachsen (VNO) diesen Termin im zuständigen Fachausschuss für Wirtschaft und Verkehr schmackhaft.

Kosten um die 250000 Euro jährlich

Das überzeugte die Ausschussmitglieder, auch weil die Finanzierung des Modellversuchs mit Kosten von jährlich etwa 250000 Euro durch die ÖPNV-Fördermittel des Landes gesichert ist und die Fahrzeuge bereit stünden. Bei einer Gegenstimme sprach sich das letztmals von Gudrun Pieper (CDU) geleitete Gremium für den Einstieg in den zweijährigen Modellversuch aus – ein deutlicher Fingerzeig für den Kreisausschuss, der am 11. Oktober darüber entscheidet. Bedenken kamen von Bernd Ingendahl. Der Soltauer SPD-Mann erinnerte an mehrere Versuche zur Verbesserung des ÖPNV, wie die Busline von Walsrode zum Visselhöveder Bahnhof, die aufgrund geringer Inanspruchnahme wieder eingestellt wurden. Er forderte „eine strenge Kontrolle, ob es sich rechnet“.