Das Umspannwerk in Soltau wird komplett saniert
Für elf Millionen Euro wird das Umspannwerk in Soltau an der Harburger Straße modernisiert. Die vorbereitenden Arbeiten laufen, ab November werden zunächst die Bauarbeiten für die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes auf dem Gelände des Umspannwerkes beginnen. Das Gebäude, in dem zurzeit auch der Zoll beheimatet ist, wird später abgerissen.
Über das Umspannwerk an der ehemaligen Bundesstraße 3 am Ortsausgang in Richtung Wolterdingen wird das Stadtgebiet Soltaus versorgt, aber auch Teile Neuenkirchens und Schneverdingens sowie Wietzendorf. An dem Erneuerungsprozess sind die Betreiber Avacon, EWE-Netz, die Stadtwerke Soltau sowie die Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen beteiligt.
Aus den 1950er- und 1960er-Jahren stammen Technik und Gebäude des Umspannwerkes. Alles sei nicht mehr auf dem heute erforderlichen Stand, erklärt Frank Brembach, Netzmanager bei den Stadtwerken Soltau. Schon einige Jahre werde über die Modernisierung diskutiert, „jetzt gehen wir es an“. Die Stromkunden, so Brembach, würden von den Arbeiten nichts merken, die Energieversorgung werde über die Bauphase grundsätzlich sichergestellt bleiben.
Dabei geht es direkt ins Herz der Stromversorgung: Im neuen Gebäude sollen moderne Schalt-, Schutz- und Regelanlagen eingebaut werden. Die neue 20-Kilovolt-Schaltanlage werde als Doppelsammelschiene mit 18 Feldern gemeinsam beschafft und errichtet. Was genau das bedeutet, ist zwar sehr technisch, stelle aber sicher, so Brembach, dass die Betreiber der Anlage mehr Möglichkeiten bekämen, flexibler zu handeln. Immer gehe es um Ausfall- und Versorgungssicherheit. Dabei werde – wie jetzt auch schon – die moderne Schaltanlage im neuen Gebäude personell nicht besetzt. Die Betreiber könnten über ihre Leitwachen die Technik fernüberwachen.
Die Unternehmen teilen weiter mit, dass im Verlauf der weiteren Bauphase mit Schwerpunkt im kommenden Jahr 110-Kilovolt-Provisorien errichtet werden, um eben die Versorgungssicherheit auch während des Baus zu garantieren. Dazu blieben zwei Transformatoren auch während der Arbeiten immer in Betrieb.
Danach werde die Altanlage demontiert und an derselben Stelle die neue 110-Kilovolt-Schaltanlage bestehend aus einer Doppelsammelschiene mit vier Leitungsschaltfeldern, einer Querkupplung und zwei Transformator-Schaltfeldern errichtet, so EWE. Ebenfalls vollständig erneuert wird die gesamte elektronische Steuerung, die Schutztechnik und die Kommunikationsinfrastruktur des Umspannwerks. Von den zwei Transformatoren des Umspannwerks werde eine Anlage ersetzt.
Die Stadtwerke werden im Zuge der Erneuerung zusätzlich zu den insgesamt elf Millionen Euro weiter investieren. Die Anschlusskabel müssen zur neuen Station verlegt werden, wie Brembach erläuterte. Alleine die Stadtwerke Soltau müssten acht 20000-Volt-Kabel in die Erde bringen. „Das ist normales Netzgeschäft“, stuft Brembach die Erneuerung des Umspannwerks ein: Es müsse nur gut vorbereitet sein. Voraussichtlich Mitte 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Aus Hoch- wird Mittelspannung
Das 110-Kilovolt-Umspannwerk an der Harburger Straße in Soltau aus den 1960er-Jahren hat seine Lebensdauer erreicht. Avacon als Hochspannungsnetzbetreiber in der Region ersetzt die Anlage und bringt diese somit auf den neusten Stand der Technik, investiert rund sieben Millionen Euro der Gesamtkosten von elf Millionen Euro.
Neben Avacon sind am Bau die EWE Netz GmbH, die Stadtwerke Soltau und die Stadtwerke Schneverdingen beteiligt. Funktionsweise des Umspannwerks in Soltau: Zwei von EWE-Netz betriebene Transformatoren verbinden die Mittelspannungsnetze (20 Kilovolt) der Stadtwerke Soltau, der Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen und Avacon mit dem Hochspannungsnetz (110 Kilovolt) von Avacon.