Trotz Krise gibt es weiter viele Hochzeitspaare
294-mal wurde im nördlichen Heidekreis in diesem Jahr geheiratet. Einige Hochzeiten werden bis Ende des Jahres noch dazu kommen, sodass die endgültige Zahl für 2020 nur etwas unter den 420 Trauungen des vergangenen Jahres liegen wird. Und das trotz der Coronakrise, der deshalb geschlossenen Gastronomie und so abgesagter Hochzeitsfeiern. Der nördliche Heidekreis stellt sich damit gegen den Trend, den das Statistische Bundesamt vergangene Woche für die Bundesrepublik festgestellt hat.
139 900 Paare und damit 29 200 Paare weniger als im Vorjahr hätten demnach im ersten Halbjahr des Jahres geheiratet. Ein Trend, den das Statistische Bundesamt auf die vielerorts eingeschränkt arbeitenden Standesämter zu Beginn der Coronakrise zurückführt. Mit den folgenden Lockerungen zeigte sich auch, dass wieder mehr geheiratet wurde. In den Monaten Mai und Juni nahmen die Zahlen wieder zu, blieben aber unter dem Vorjahresniveau. Im Juni heirateten bundesweit 39 700 Paare, ein Jahr zuvor waren es 48 100.
In den sechs Kommunen des Altkreises Soltau sind die Zahlen nicht so deutlich. In Munster heirateten vergangenes Jahr bis zum 29. September 62 Paare, 2020 sind es bis Ende September 59 Paare gewesen. Dass sich die Pandemie spürbar auf die Zahl der Eheschließungen ausgewirkt habe, könne sie deshalb auch nicht sagen, so Sabrina Lauer vom Standesamt Munster. Bemerkenswert sei aber dennoch, dass neun Paare ihre standesamtliche Trauung wegen der Pandemie auf das kommende Jahr verschoben hätten. 77 Eheschließungen wurden 2019 vom Munsteraner Standesamt registriert, und auch für dieses Jahr werde die Zahl nach den aktuellen Planungen in diesem Bereich liegen, so Lauer.
In Schneverdingen wurden im vergangenen Jahr 128 Ehen geschlossen, eine ungewöhnlich hohe Zahl, die in diesem Jahr nicht erreicht werde, heißt es aus dem dortigen Standesamt. Normal seien für die Stadt um die 100 Hochzeiten. 72 Ehen wurden in diesem Jahr bereits geschlossen, 25 sollen noch folgen. Mit 97 Trauungen liegt die Stadt fast auf Vorkrisenniveau.
In Bispingen, Soltau und Wietzendorf wird das voraussichtlich nicht erreicht. Die Unterschiede zum Vorjahr bewegen sich in Bispingen und Wietzendorf im einstelligen Bereich. Coronabedingt habe es einige Absagen gegeben, so die Gemeinde Bispingen.
In Soltau ist der Unterschied zum Vorjahr am größten. 2019 waren es 107 Hochzeiten, in diesem Jahr werden es voraussichtlich 87 sein. Mehr Ehen als vor der Krise werden in Neuenkirchen geschlossen. Bereits jetzt wurden 33 Trauungen vollzogen, bis Ende Dezember folgen 14 weitere. Mit 47 getrauten Paaren liegt die Gemeinde dann deutlich über den 38 aus 2019.