Fotovoltaikanlage löst Großeinsatz der Feuerwehr aus

Über drei Drehleitern bekämpft die Feuerwehr den hartnäckigen Brand in der Schneverdinger Ortschaft Insel.

Über drei Drehleitern bekämpft die Feuerwehr den hartnäckigen Brand in der Schneverdinger Ortschaft Insel.

Insel. In der vorvergangenen Nacht hat vermutlich ein Defekt an einer Fotovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus in der Schneverdinger Ortschaft Insel am Reinsehlener Weg einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst.

Kurz nach Mitternacht sei der Notruf eingegangen, berichtet Sören Schulz, Pressesprecher der Schneverdinger Wehr. „Im Einsatz ist die komplette Schneverdinger Stadtwehr ohne Schülern, zusätzliche Unterstützung kommt von Tostedt mit Kräften aus Welle sowie aus Soltau.“ Insgesamt seien 160 Einsatzkräfte der verschiedenen Wehren im Einsatz. Drei Löschfahrzeuge mit Drehleitern sowie weitere Einsatzfahrzeuge stehen auf der Vor- und der Rückseite des Brandhauses, im Reinsehlener Weg und in der Stutenstraat. Von allen Seiten wird das Feuer bekämpft.

Der letzte Einsatz der Feuerwehr dieser Größenordnung in der Heideblütenstadt sei wohl der Brand bei Gottena Ende der 80er-Jahre gewesen, versuchten sich die Feuerwehrmänner zu erinnern.

„Das waren fünf bis sechs Meter hohe Flammen, die aus dem Dach kamen“, berichtet Marian Westermann von der Schneverdinger Ortswehr. Gegen 9 Uhr morgens stieg noch immer Rauch aus dem Haus auf, noch immer arbeiteten sich die Einsatzkräfte über die Drehleiter am Dach vor. „Normalerweise hätten wir das hier schon alles gelöscht“, so Westermann weiter.

Eines der Probleme bei diesem Haus sei eine Vielzahl von Schichten in der Dachkonstruktion, durch die sich die Wehrleute mit Atemschutzausrüstung arbeiten müssten. 30 Minuten dürfen die Männer und Frauen so am Brandherd arbeiten, dann muss gewechselt werden – zum Schutze der Gesundheit der Einsatzkräfte.

Neun Stunden nach Einsatzbeginn herrschte nach Angaben von Schulz noch immer eine enorme Hitze im Haus. Mit Tagesanbruch musste die Feuerwehr ein zweites Problem in den Griff bekommen. Mit aufgehender Sonne produzieren die Paneele wieder Strom – das galt es zu unterbinden. Die noch funktionierenden Einheiten mussten abgedunkelt werden. Dafür habe man landwirtschaftliche Abdeckplanen organisiert.

Mit drei Rettungssägen hat sich die Wehr durch die Dachkonstruktion aus Wellblech und die Zellulosedämmung gearbeitet. Erst am frühen Nachmittag konnten die Wehren alle Glutnester löschen und bis aus eine zurückbleibende Brandwache der Schülerner Wehr abrücken.

Personen sind nicht zu Schaden gekommen, auch der Brandschaden selbst betrifft weitgehend nur die Dachkonstruktion. „Aber der Wasserschaden dürfte erheblich sein“, so Schulz. Nach Angaben der Polizei wird der Schaden auf 150000 Euro geschätzt.