Verständnis für Coronaregeln ist groß

Die Maskenpflicht in der Innenstadt Soltaus ist an den jeweiligen Eingängen gut ausgeschildert. Die Polizisten Nils Cierzniak (links) und Maximilian Stohpagel achten auf die Einhaltung. Foto: at

Die Maskenpflicht in der Innenstadt Soltaus ist an den jeweiligen Eingängen gut ausgeschildert. Die Polizisten Nils Cierzniak (links) und Maximilian Stohpagel achten auf die Einhaltung. Foto: at

Seit Montag gelten schärfere Vorschriften zur Eindämmung der Coronainfektionen – auch im Heidekreis. Die Polizei ist daher verstärkt im Einsatz, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren – zusätzlich zum herkömmlichen Geschehen.

Am gestrigen Donnerstag ist dafür nicht nur eine Streife aus Soltau in der Innenstadt unterwegs, in der Marktstraße treffen die Polizisten auch Kollegen der sogenannten Verfügungseinheit aus Bad Fallingbostel. Diese sind an dem Tag ausschließlich im Coronaeinsatz, haben zuvor in Walsrode die Einhaltung der Maskenpflicht in dem dafür festgelegten Bereich kontrolliert.

Wie in Walsrode sind auch die Probleme in der Soltauer Innenstadt übersichtlich und schnell zu klären. Viele Menschen sind in der Marktstraße nicht unterwegs. Und wenn es einen Hinweis der Beamten gibt, wird dem ohne Protest nachgekommen.

Nur manchmal gebe es Wiederholungstäter oder uneinsichtige Menschen, erzählt einer der Fallingbosteler Beamten. Dann sei mit dem Wohlwollen Schluss, und es gebe eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. Bis zu 150 Euro kann diese kosten.

Die Soltauer Beamten Maximilian Strohpagel und Nils Cierzniak sind mit ihrer Uniform, ihrer Ausrüstung und der in gleicher Farbe gehaltenen Maske respekteinflößend. Doch wenn sie jemanden ansprechen, sind sie nett und freundlich: „Haben Sie schon von der Maskenpflicht gehört? Dann würden wir Sie bitten, sie auch aufzusetzen“, erklären sie einer Frau, die rauchend unterwegs ist. Sie hat die Maske in ihrer Tasche. Auch sie nutzen ihren Ermessensspielraum, den sie bei Ordnungswidrigkeiten haben. Vor allem weil die Vorschriften noch neu sind, weisen sie zunächst nur darauf hin.

Ähnlich sei es, wenn die Polizei von Nachbarn angerufen werde, wenn es beispielsweise in Gärten eine Grillparty gebe. Das komme regelmäßig vor, zwei, drei Einsätze seien es in der Woche. Anhand der Adressen könne man schnell nachvollziehen, um wie viele Haushalte es sich handele: „Die Regeln sind da jetzt eindeutig.“ Weiter geht es in der Marktstraße: Eine Passantin stoppt die Beamten für eine Frage: Ob denn auch Schals in Ordnung wären, gerade jetzt zur kalten Jahreszeit. Auch darauf wissen die Beamten eine Antwort: Möglich und erlaubt sei es, so Mund und Nase zu bedecken, eine Maske aber sei besser, raten sie.

Auf dem Rückweg fällt den beiden Polizisten ein älteres Ehepaar auf: Sie mit Maske, er ohne. Aber schon als die Beamten näher kommen, zückt die Frau einen Zettel: Ein ärztliches Attest für ihren Mann.

„Eigentlich ist das Verständnis da und groß“, haben die Strohpagel und Cierzniak zu den Coronaregeln festgestellt. Vorteil sei zurzeit allerdings, dass die Gaststätten und Kneipen geschlossen seien, es daher weniger Konfliktpotenzial gebe.