Almhöhe steht vor dem Aus
Mit dem Auszug von Kaufland und dem Aldi-Discounter 2018 gab es lange die Hoffnung, das Fachmarktzentrum Almhöhe in Soltau mit einem neuen Ankermieter wiederzubeleben. Jetzt steht der Standort vor dem Aus.
Die Stadt Soltau macht den Weg frei zur Weiterentwicklung des bislang dem Einzelhandel vorbehaltenen Geländes hin zu einem reinen Gewerbegebiet. Es sei dem Eigentümer nicht gelungen, eine adäquate Folgenutzung zu etablieren – insbesondere für die 5000 Quadratmeter große Fläche des Warenhauses.
„Es ist nach Gesprächen mit allen relavanten Konzernen bestätigt worden, dass niemand bereit ist, sich dort zu engagieren“, so Soltaus Bürgermeister Helge Röbbert gegenüber dem Bauausschuss. Zwei Jahre habe man verhandelt. Viele Konzerne hätten gern einen Markt in Soltau, allerdings nicht an der Stelle. Genau diesen Ankermieter benötige das Fachmarktzentrum für eine Perspektive, ergänzte Daniel Gebelein als Leiter der städtischen Entwicklungsplanung.
Versorgung der Südstadt sichern
Der Leerstand ist das eine, die im Fachmarktzentrum gebundene Fläche für ein Lebensmittelangebot das andere. „Wie sichern wir die Versorgung in der Südstadt?“, fragte daher Röbbert zum im Lebensmittelbereich unterversorgten Stadtgebiet, das zudem durch die Bahnschienen abgetrennt ist. Mit der Überplanung könnte der Weg freigemacht werden, an einem anderen Ort im Süden der Stadt zügig eine Einzelhandelsentwicklung in Verbindung mit einem Drogeriemarkt zu ermöglichen.
„Jetzt geht es zunächst darum, die planungsrechtlich für Lebensmittel blockierte Fläche freizubekommen“, so Gebelein. Man könne erst weiter planen, wenn der Flächennutzungsplan geändert und ein entsprechender Bebauungsplan für den Bereich des Fachmarktzentrums Almhöhe beschlossen ist. Der Bauausschuss gab für den Start des Verfahrens, das ein bis zwei Jahre dauere, grünes Licht.
Das Fachmarktzentrum entspricht laut Röbbert nach Einschätzung von Branchenvertretern in keiner Weise mehr den gestellten Anforderungen an einen Einzelhandelsstandort. Das betreffe die Stellplätze, aber auch die Gebäudestruktur. Es liege sehr separat, außerhalb des Sichtbereichs der Straße. „Heute wäre die Almhöhe vor den Toren der Stadt raumordnerisch gar nicht mehr zulässig.“
Umzug in die Innenstadt
Perspektiven müsse man auch den weiteren Einzelhändlern bieten, die dort noch ihre Geschäfte haben. Dafür sollen Planungen im Innenstadtbereich angeschoben werden. Da gebe es mehrere Optionen. Insgesamt solle das Gewerbegebiet, in dem auch Obi, Jawoll und zwei Elektronikmärkte angesiedelt sind, aber nicht „platt gemacht werden“, betonte Röbbert.