Nachschlag im Streit um HKK-Standort

Munster. Nachschlag in der Auseinandersetzung um das Heidekreis-Klinikum: Trotz des deutlichen Votums des Kreistags für den Standort Bad Fallingbostel vom 26. Juni bringt die CDU Munster für die Stadtratssitzung am Donnerstagabend eine vom Verwaltungsausschuss modifizierte Resolution ein, wonach der Rat Munster „den Standort F 4 südwestlich von Bad Fallingbostel für ein neues zentrales Heidekreisklinikum ausdrücklich ablehnt und stattdessen die Errichtung des Heidekreisklinikums am Standort D 4 in Dorfmark fordert“. Aus drei Gründen halte man die vom Kreistag getroffene Entscheidung für Bad Fallingbostel für falsch, heißt es darin:

ein Klinikneubau müsse eine umfassende stationäre Grund- und Regelversorgung aller Bewohner des Landkreises im Blick haben;

die „hypothetisch angenommenen Fallzahlen und Patienten aus Nachbarlandkreisen“ seien in den Gutachten mehr gewichtet worden als die Erreichbarkeit der Klinik für alle Bewohner des Heidekreises;

ein Klinikneubau könne nur mit einer breiten Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger erfolgreich sein. Die sei bei der derzeitigen Beschlusslage im nördlichen Teil des Landkreises nicht gegeben.

Da selbst bei einer Fördersumme im dreistelligen Millionenbereich für einen Neubau erhebliche Investitionskosten vom Landkreis zu tragen sein würden, die die Kommunen über die Kreisumlage mitfinanzieren müssten, wird der Landkreis aufgefordert, diese Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte umfassend zu ermitteln. Weiterhin sollten neben einem „Best-Case-Szenario“ die auf den Landkreis zukommenden finanziellen Auswirkungen dargestellt werden, wenn die prognostizierten höheren Fallzahlen nicht erreicht werden.

Landkreis soll Alternativen erarbeiten

Damit der Landkreis auch für den Fall vorbereitet ist, dass es keine Fördermittel vom Land gibt oder ein zentraler Klinikneubau trotzdem nicht finanziert werden kann, solle der Rat schließlich den Landkreis auffordern, umgehend fundierte Handlungsalternativen „im Sinne eines Plans B zu erarbeiten und diese transparent in die öffentliche und politische Diskussion einzubringen“. vo

Reinhard Vorwerk