Bad Fallingbostel leitet erste Schritte für HKK-Neubau ein

Von Reinhard Vorwerk

Bad Fallingbostel. Gut zwei Wochen nach dem Beschluss über den Standort für das neue Zentralklinikum in Bad Fallingbostel soll die Bauleitplanung für das auf Kosten zwischen 200 und 300 Millionen Euro geschätzte Projekt angeschoben werden. Mit 38 Ja- gegen 9 Neinstimmen hatte sich der Kreistag nach teilweise erbitterter Debatte für den Standort F 4 Bad Fallingbostel entschieden. Am kommenden Montag soll der Bauausschuss der Kreisstadt die Aufstellungsbeschlüsse für die 26. Änderung des Flächennutzungsplans sowie für den Bebauungsplan Nr. 79 „Klinikum auf dem Helmskamp“ auf den Weg bringen. Helmskamp bezeichnet die Gemarkung südlich des Kernorts Bad Fallingbostel, in der der im Norden des Kreisgebiets weiter umstrittene Standort F 4 liegt.

„Solch ein Aufstellungsbeschluss markiert lediglich den Start für die Bauleitplanung und ist schnell gemacht. Da haben wir alle Fristen eingehalten“, spricht die Bürgermeisterin der Kreisstadt, Karin Thorey, von einem unspektakulären Schritt. „Wir arbeiten jetzt unsere Aufgaben ab.“ Gleich nach der Kreistagssitzung vom 26. Juni habe man die erforderlichen Schritte vorbereitet. Da habe es keinen fertigen Plan gegeben, den man aus der Schublade ziehen konnte, so Thorey. „Wir haben definitiv vorher nichts gemacht“ – anders als in Soltau, wo die Stadt vorsorglich ein Areal bei Tetendorf planerisch als Sondergebiet „Klinikum“ und potenziellen Standort für ein neues Klinikum gesichert hat. „Wir waren damals erstaunt über das Soltauer Vorgehen.“ Da fünf der sieben auf ihre Standorteignung untersuchten Bereiche im Gebiet der Kreisstadt lagen, wäre ein derartiger Aufwand gar nicht möglich gewesen.

17,3 Hektar umfasst der vorläufige Geltungsbereich des B-Plans Nr. 79. Im derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan ist er als Fläche für Landwirtschaft dargestellt. Mit der Änderung des F-Plans soll die Ausweisung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Klinikum“ erfolgen – Voraussetzung für den Krankenhausbau in dem Bereich. Die Bereitschaft der Eigentümer, ihre Flächen zur Verfügung zu stellen, liege vor. Käufer werde aber nicht die Stadt sein, so Thorey, sondern das Heidekreis-Klinikum, „das will ja bauen. Wir haben das Krankenhaus unterstützt, Kontakt mit den Eigentümern hergestellt und die Gespräche begleitet“. Die seien aber keine Selbstläufer gewesen, sagt die Bürgermeisterin. Kein Landwirt trenne sich gern von seinen Flächen.

Infobox: Thorey: Bad Fallingbostel wird HKK-Standort

„Wir gehen davon aus, dass F4 am Ende auch der Standort für das neue Heidekreis-Klinikum sein wird“, ist Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey überzeugt, dass es trotz des an den Kreistagsbeschluss gekoppelten Auftrags an den Landrat, sich auch um den Erwerb der für den Standort D 4 in Dorfmark benötigten Flächen zu bemühen, bei der Kreistagsentscheidung vom 26. Juni bleiben werde. Da nach Auskunft des Landwirtschaftsministeriums kein Raumordnungsverfahren erforderlich ist, sei die Tatsache, dass Bad Fallingbostel nur Grundzentrum ist, kein Ausschlusskriterium. Sie erwarte daher keine planerische Hürde. vo

Die Gemarkung Helmskamp, wo nach dem Willen der Kreistagsmehrheit das neue Zentralklinikum des Heidekreises gebaut werden soll, liegt am Ortsrand von Bad Fallingbostel Richtung Walsrode westlich der Bundesstraße 209. Foto at

Die Gemarkung Helmskamp, wo nach dem Willen der Kreistagsmehrheit das neue Zentralklinikum des Heidekreises gebaut werden soll, liegt am Ortsrand von Bad Fallingbostel Richtung Walsrode westlich der Bundesstraße 209. Foto at

Reinhard Vorwerk