Leserbrief: Soltau wird demontiert

Was soll ich jetzt eigentlich noch von den Aussagen der Abgeordneten halten. Erst stimmen CDU-Abgeordnete gegen die Kinderklinik in Soltau, dann wollen Christdemokraten ein Bürgerbegehren für die Kinderklinik in Soltau. Auch waren SPD-Abgeordnete gegen die Kinderklinik in Soltau, und nun wollen sie abwarten, was der Vorstoß der CDU für den Erhalt der Klinik bringt. Was ist denn nun mit der Kardiologie, die im Plan D auftauchte? Wenn ich mich recht erinnere, hatte Ulrich Kestermann bei der Infoveranstaltung in Bad Fallingbostel allen Bürgern im Landkreis Soltau-Fallingbostel ans Herz gelegt, sie müssten auch ihre Klinik nutzen und nicht abwandern. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Elternpaar aus Munster sein krankes Kind nach Walsrode bringt, wo es doch viel einfacher ist nach Uelzen zu fahren, sei es mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto. Und würde ein Elternpaar aus der Region Walsrode sein Kind wirklich in das Heidekreis-Klinikum bringen, wo die Kinderklinik Auf der Bult in Hannover doch so nahe ist. Aber was interessiert noch die Abstimmung vom Januar, wenn im September sowieso Wahlen sind, dann ist man ja vielleicht nicht mehr dabei. Die Nutzung einer Kinderklinik in Soltau hätte es vielen sicherlich leichter gemacht, die Kliniken zu akzeptieren, da Soltau doch an einem Verkehrsknotenpunkt liegt. Ich glaube, bei der Veranstaltung in Bad Fallingbostel war schon zu spüren, was für die Bürger im Landkreis interessant war – sicherlich nicht die jetzige Entscheidung des Kreistages. Auch war es bemerkenswert, dass sogar Firmen sich Gedanken darüber machen, wie durch die soziale Versorgung Arbeitsplätze in der gesamten Region gesichert und neu gewonnen werden können. Aber vielleicht soll die Kompetenz in Soltau tatsächlich demontiert werden, erst die Kreisverwaltung, dann das Gesundheitsamt, nun die Kinderklinik und dann vielleicht das ganze Klinikum. Hans-Jürgen Mayhack, Soltau

LesermeinungKommentieren