Umstrukturierung: Klinik wartet ab
wu Soltau. Die Umstrukturierungsmaßnahmen am Heidekreis-Klinikum liegen vorerst weitgehend auf Eis. Die Klinikleitung will keine Fakten schaffen, sondern abwarten, was das geplante Bürgerbegehren gegen den Kreistagsbeschluss ergibt. Das haben die beiden Geschäftsführer Norbert Jurczyk und Peter Lehmann in einem vertraulichen Schreiben an die Mitarbeiter des kreiseigenen Unternehmens erläutert. Der zweiseitige Brief liegt der Böhme-Zeitung vor.
Der Kreistag hatte Ende Januar die Variante C zur Umstrukturierung der Krankenhäuser Soltau und Walsrode beschlossen. Dagegen regt sich in Soltau massiver Widerstand. So initiiert die Soltauer CDU ein Bürgerbegehren, nach dem das Zielbild D zum Tragen kommen soll, das auch die Gutachter favorisiert hatten. Der Kreisausschuss muss am 3. März feststellen, ob das Bürgerbegehren zulässig ist. Dann müssen rund 12 000 Unterschriften gesammelt werden, damit bis Ende Juli ein Bürger¿entscheid stattfindet. „Wir gehen davon aus, dass alle zielbildrelevanten Umsetzungen gestoppt werden“, stellen die Klinikchefs fest. Nur diejenigen Bereiche, bei denen die Frage nach der Variante keine Auswirkungen auf den Standort haben, können umgesetzt werden. Das betrifft die Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik in Walsrode, die Gründung eines medizinischen Versorgungszentrums am Krankenhaus Soltau sowie die Einrichtung einer Neurologie und einer Schlaganfallbehandlung („Stroke Unit“) in der Böhmestadt. Auch die neue Geriatrie ist für Soltau „gesetzt“. Sie sollte nach Plan C aber in den Räumen der freiwerdenden Kinderstation untergebracht werden. Da diese Abteilung aber vorerst nicht nach Walsrode umzieht, müssen intern andere Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Abhängig von der jeweiligen Variante, werden Kardiologie und Bauchchirurgie entweder in Soltau oder Walsrode konzentriert.
Auch wenn der Standort dafür nicht feststeht, sollen Anfang März die Gespräche mit den Chefarztbewerbern geführt werden. Das Gutachten gibt zwar die künftige strategische Ausrichtung der Krankenhäuser vor, beinhaltet aber keine Maßnahmen, wie die Zielbilder umgesetzt werden. Die Klinik will daher in den nächsten Wochen „Umsetzungsszenarien und Zeitpläne für beide Zielbilder“ entwickeln. Dazu werden Projektgruppen gebildet.