Beim Thema Umstrukturierung herrscht Stille

wu Soltau. Wenn es um Fragen zur Umstrukturierung am Heidekreis-Klinikum geht, werden Peter Lehmann und Norbert Jurczyk ganz still. Die beiden Geschäftsführer des Unternehmens lächeln nur vielsagend. „Entscheidungen sind Anfang Januar 2011 geplant“, bestätigt Lehmann noch einmal – weitere Details lässt er sich nicht entlocken. Er spricht allerdings davon, dass das Unternehmen sich mit „guten Leistungen in den Wettbewerb einbringen wird, um weiterhin die Kranken¿hausstandorte zu sichern“. Dabei sei grundsätzlich ein „Trend zur Zentralisierung der Krankenhausleistungen in allen Bereichen gegeben, nicht nur bei uns“. Und die Arbeitsgruppe arbeitet?

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Karl-Ludwig von Danwitz nickt verhalten, fast unmerklich. Dann gibt er sich einen Ruck und bestätigt: Die Projektgruppe plant, wie eine Neustrukturierung der beiden Krankenhäuser Soltau und Walsrode aussehen kann. Die Arbeitsgruppe soll ein neues Gutachten zur Zukunft des Unternehmens erarbeiten. Damit ist der derzeitige, vor allem in Soltau heftig umstrittene „Plan B“ zur Umstrukturierung zumindest vorerst auf Eis gelegt. Denn danach sollten Kinderklinik, Gynäkologie und Geburtshilfe in Soltau abgezogen und in Walsrode konzentriert, in der Böhmestadt dafür neue Bereiche wie eine Geriatrie und eine Schlaganfallstation installiert werden. Entsprechend werden auch Entscheidungen zu Investitionen in beiden Häusern erst nach Januar 2011 getroffen. Dabei werde das Unternehmen versuchen, beim Land Mittel einzuwerben, sagte Lehmann. „Dass Veränderungen aber am Geld scheitern, davon gehen wir nicht aus.“

Ganz allgemein verteidigt von Danwitz mit Blick auf die derzeitige positive Bilanz allerdings die Überlegungen zu neuen Strukturen. „Solange wir stark aufgestellt sind, können wir uns Gedanken über Veränderungen machen, über Neustrukturierungen und die Ansiedlung neuer Tätigkeitsbereichen.“ Denn klar sei, so Lehmann: Angesichts der Entwicklung bei der Vergütung von Leistungen „sind Krankenhäuser weiter gezwungen zu sparen oder ihre Leistungen auszuweiten“. Sorgen macht dem Geschäftsführer dabei unter anderem das neue, derzeit diskutierte Finanzierungsgesetz der gesetzlichen Krankenversicherung: Das sei eine „weitere Strangulierung der Krankenhäuser“, kritisiert Lehmann. Im Vordergrund stehe die Kostendeckung. „Der Gesetzgeber meint es nicht gut mit uns.“ Denn das Gesetz bedeute unter anderem, dass Tarif- und Sachkostensteigerungen von 2 bis 3 Prozent eine Erlössteigerung von 0,575 Prozent gegenüberstünden. „Die Schere geht weiter auseinander.“

Andres WulfesKommentieren