Projektgruppe plant Krankenhaus neu
wu Soltau. Zurück auf Los. Die Zukunft der Krankenhäuser im Heidekreis wird neu geplant: Eine Projektgruppe soll klären, wie eine Neustrukturierung des Heidekreis-Klinikums aussehen kann. Der Aufsichtsrat des Unternehmens hat am Mittwochabend beschlossen, eine neue Arbeitsgruppe unter Leitung des beauftragten Gutachters, der Firma BAB Bremen, einzusetzen.
Sie soll dem Landkreis als Gesellschafter einen „begründeten konzeptionellen Entscheidungsvorschlag“ vorlegen, also ein neues Gutachten zur Zukunft des Unternehmens mit den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode erarbeiten. Damit ist der heftig umstrittene „Plan B“ zur Umstrukturierung zumindest vorerst hinfällig. Danach sollten Kinderklinik, Gynäkologie und Geburtshilfe in Soltau abgezogen und in Walsrode konzentriert werden. Ziel ist nach Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Karl-Ludwig von Danwitz (CDU/Schneverdingen), dass eine Entscheidung im Januar 2011 getroffen wird. „Da eine Entscheidung erst im Lichte aller Argumente getroffen werden kann, wird es nicht möglich sein, Zwischenergebnisse vorab zu veröffentlichen“, kündigte in einer schriftlichen Stellungnahme von Danwitz am Donnerstag für rund fünf Monate Funkstille an.
Wie die Krankenhauszukunft aussieht, soll die Öffentlichkeit aber erst erfahren, wenn schon alles entschieden ist. Vorgesehen sei, dass der Kreistag als Gesellschafter erst beschließe und dann öffentlich erläutert werde, wie es mit dem Klinikum weitergeht: „Die Entscheidung des Gesellschafters wird im Rahmen einer Pressekonferenz mit der Erläuterung des Sachstands und der weiteren Projekt¿abwicklung mitgeteilt“, so von Danwitz. Eine öffentliche Veranstaltung sei nicht geplant.
Grundlage für die Arbeit in der Projektgruppe soll das jetzige Gutachten sein. Die „bisherigen Entwicklungsrichtungen“ sollen bezogen auf die Anregungen und Bedenken „unter Bezugnahme auf die Standortfrage systematisch vergleichend“ geprüft und bewertet werden. Die jeweiligen Stärken und Schwächen sollen dabei ebenso eine Rolle spielen wie Abhängigkeiten zu anderen Abteilungen, Kooperationspartnern oder anderen Anbietern im Gesundheitswesen. Neben der Machbarkeit unter medizinischen, organisatorischen, personellen und räumlichen Voraussetzungen seien auch die notwendigen Investitionen bei der Standortentscheidung zu belegen.
Eine Kinderabteilung
Allerdings macht der Aufsichtsrat einige klare Vorgaben: Die Kinderabteilung soll an einem Standort konzen¿triert werden, die vollstationäre Psychiatrie ist an den Standort Walsrode gebunden. „Weiterhin ist zu prüfen, unter welchen Bedingungen an beiden Standorten Möglichkeiten bestehen, die Geburtshilfe vorzuhalten.“ Bis entschieden ist, welche Abteilungen an welchem Standort untergebracht werden, sollen die bisher vorgesehenen Projektgruppen nicht aktiv werden – mit drei Ausnahmen: die Projektgruppen Kardiologie, Psychiatrie und Geriatrie. Für die Kardiologie – sie sollte nach Plan B nach Soltau verlegt werden – soll eine standortunabhängige Planung stattfinden. Die neu vorgesehene Geriatrie Soltau ist unverändert für den Standort Soltau geplant. Die Wirtschaftlichkeit von Kardiologie und Geriatrie sind anhand von Beispielen perspektivisch zu belegen.