Rat beschließt Resolution für Krankenhaus

wu Soltau. In einer Resolution hat sich der Soltauer Rat gestern Abend gegen die Umstrukturierungspläne für das Heidekreis-Klinikum in der Böhmestadt ausgesprochen. Das Stadtparlament fordert die Sicherung des Krankenhausstandortes und die Beibehaltung der vollen Grundversorgung in Soltau. Mit „Befremden und Entsetzen“ äußerten sich die Politiker zu dem Vorhaben, Gynäkologie, Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendklinik aus Soltau abzuziehen und am Standort Walsrode zu konzentrieren.

In Soltau sollen nach den Überlegungen stattdessen Abteilungen wie eine neue Geriatrie oder ein Schlaganfallzentrum angesiedelt werden. Der Rat fordert aber „eine vollständige Grund- und Regelversorgung an beiden Standorten des Heidekreis-Klinikums und in gerechter Aufteilung die Spezialabteilungen“. Bei der Resolution soll es aber nicht bleiben. Bereits an diesem Sonnabend ab 8 Uhr wollen die Fraktionen nach Worten des SPD-Vorsitzenden Harald Garbers gemeinsam auf dem Wochenmarkt informieren. „Denn die Unsicherheit und Empörung in der Bevölkerung ist groß.“ Weitere Schritte sollen folgen.

„Den Juli wollen wir nutzen, um mit den Kreis- und Landespolitikern zu sprechen“, kündigte CDU-Chef Volker Wrigge an. Dabei wolle man auch die Politiker der anderen Nordkreis-Kommunen ins Boot holen. „Wenn das nicht fruchtet, gehen wir im August massiv an die Öffentlichkeit.“ Dann sollen Aktionen folgen, auch eine Unterschriftensammlung sei möglich. Der Rat lehnt in der Resolution die Umstrukturierung ab, da sie „ausschließlich betriebswirtschaftliche Interessen verfolgt und eine medizinische Grund- und Regelversorgung der Bürger nicht mehr vollständig gewährleistet“. Die Geschäftsführung missachte mit den Plänen „in nicht akzeptabler Weise“ ihren Auftrag, zwei gleichrangige Krankenhäuser im Landkreis vorzuhalten. „Es ist aus Sicht der Bevölkerung nicht hinnehmbar, wenn am Standort Walsrode zukünftig die medizinische Grund- und Regelversorgung stattfinden soll und der Standort Soltau zu einem Spezialhaus ohne Grund- und Regelversorgung spezialisiert werden soll.“

Die Politiker befürchten dadurch Nachteile für die Böhmestadt und die Region – und kritisieren einen allgemeinen Trend zur Zentralisierung. „Wenn zentrale Elemente der medizinischen Versorgung vor Ort nicht mehr gewährleistet werden, wird das Mittelzentrum Soltau ganz erheblich in seiner Entwicklung und damit auch in seiner Steuerkraft geschwächt.“