Klinik-Protest: Resonanz macht Fraktionen Mut
wu Soltau. „Wo können wir unterschreiben, um das zu verhindern?“ Diese Frage hörten die Soltauer Ratspolitiker an ihrem Marktstand zum Thema „Zukunft des Krankenhauses“ immer wieder. Der Stand war nach einer Resolution des Stadtparlamentes die zweite Aktion gegen die Umstrukturierungspläne des Heidekreis-Klinikums. Denn das Konzept sieht vor, Gynäkologie, Entbindungsstation sowie Kinder- und Jugendklinik aus Soltau abzuziehen und am Standort Walsrode zu konzentrieren.
„Die Aktion ist super gelaufen, und das trotz Sommerferien“, resümierte SPD-Fraktionschef Harald Garbers zufrieden. Nun wollten die Fraktionen über weitere Schritte nachdenken, eventuell auch eine Unterschriftensammlung. „Das macht Mut für weitere Aktionen“, ergänzte CDU-Vorsitzender Volker Wrigge. „Die drastische Reaktion der Bevölkerung verstehen wir als deutlichen Auftrag, uns mit Nachdruck für den Erhalt der vollen medizinischen Grund- und Regelversorgung am Krankenhaus Soltau einzusetzen.“
Der Andrang am Stand war groß. Schon nach gut eineinhalb Stunden waren 250 Informationszettel mit der Resolution verteilt, die Politiker ließen schnell nachdrucken. Bei den Menschen seien Sorge und Empörung zu spüren, erläuterte Garbers. Nach Worten Wrigges steht Soltau im Kampf um das Krankenhaus nicht allein. Denn auch viele Menschen aus den Nachbarkommunen hätten ihren großen Unmut über die geplante drastische Verschlechterung der medizinischen Grundversorgung in der Böhmestadt deutlich Luft gemacht und ihre Solidarität bekundet.