Kommentar: Offensiv ein Signal gesetzt

Von Thomas Lenthe

Mit der beabsichtigten Ausweisung eines Sondergebiets für den Standort eines zentralen Heidekreis-Klinikums hat die Stadt bei der Auswahl aus den Suchräumen für das neue Klinikum auf jeden Fall Pluspunkte gesammelt. In der Bewertung aller sieben Standorte in Soltau, Dorfmark und Bad Fallingbostel fällt das ebenso positiv ins Gewicht, wie der bereits getätigte Kauf des Geländes. Und die Straßenanbindung an den Südkreis ist ebenfalls gegeben. Da kann man nur hoffen, dass auch die innerstädtische Barriere „Bahnübergänge“ bald keine mehr ist und von Norden ebenfalls freie Fahrt für die Krankenwagen möglich ist. Das Vorpreschen der Stadt mag für die Kommunen der anderen potenziellen Standorte aufdringlich wirken, ist aber im Interesse der Stadt ein sehr kluger Schachzug und auch geboten, wenn man ernsthaft das Gesamtklinikum in die Stadt holen will. Eben ein Signal, wie es Bürgermeister Helge Röbbert in seiner Einbringungsrede ausdrückte. Um keinen falschen Zungenschlag entstehen zu lassen, hat Röbbert auf den breiten Konsens verwiesen, der für die Entscheidung nötig sei. Da hat er zwar Recht, aber genauso kann Bad Fallingbostels Bürgermeisterin Karin Thorey für die anderen sechs Standorte argumentieren. Deshalb sollten die fachlichen Argumente für die Auswahl stehen. Und da hat die Stadt Soltau mit dem Standort Tetendorfer Straße und den bisherigen Entscheidungen ein Pfund, mit dem sie wuchern kann.

Thomas Lenthe