HKK-Standort steht am 26. Juni fest

Von Anja Trappe

Soltau. Einen engen Zeitplan rund um die Planungen für den zentralen Neubau des Heidekreis-Klinikums gab es schon immer. Auch durch die Coronakrise habe sich dieser nun enorm verdichtet, beschreibt Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden die aktuelle Situation. Ursprünglich sollte eine Standortentscheidung Ende 2020 gefällt werden, nun geht es deutlich schneller. Schon am 26. Juni wird der Kreistag voraussichtlich über einen Neubaustandort entscheiden. Zuvor soll über den Sachstand informiert und beraten werden.

Mit der Entscheidung im Kreistag entspreche man den Vorgaben des Landes: „Wir müssen zumindest sagen, wohin wir möchten. Ein Architekt kann ja nicht in die Sahara planen“, so Norden. Der Standort, so Norden, sei das Mindeste für die Hauptuntersuchung Bau, die dann folge. Ob das dann der letzte Stand der Entscheidung sei, müssten die weiteren Entwicklungen zeigen. Bisher gibt es sieben Suchräume für den Klinikneubau in der Mitte des Heidekreises. Sie wurden nach verschiedenen Kriterien ausgewählt, unter anderem aufgrund der Erreichbarkeit innerhalb von 30 Minuten, und werden nun im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens geprüft. Einer der Suchräume liegt auf Soltauer Stadtgebiet. Die Stadt hat die 13 Hektar große Fläche entlang der Tetendorfer Straße erworben, einen Großteil als potenziellen Standort des Heidekreis-Klinikums vorgesehen.

Beratung über Sachstand des Gutachtens

Der Kreistagssitzung am 26. Juni sind weitere Beratungen vorgeschaltet. Am Dienstag, 19. Mai, befasst sich der „Steuerkreis Neubau“ mit dem Thema und soll über den Sachstand der Gutachten beraten. Norden als Aufsichtsratsvorsitzender sitzt im Steuerkreis, genauso wie sein Stellvertreter Sebastian Zinke (SPD), Landrat Manfred Ostermann, die Kreistagsabgeordneten Karin Fedderke (SPD), Hans-Peter Ludewig (Grüne), Friedrich-Otto Riepke (CDU), Aufsichtsratsmitglied Dr. Ronald Begemann und Dr. Achim Rogge, HKK-Geschäftsführer. Eine Woche später, am 26. Mai, wird der „Beirat Neubau“ als Beratungs- und Empfehlungsgremium tagen. In dem Beirat sind Vertreter der Kommunen, der Fraktionen des Kreistags, der Ärzte im Landkreis, des HKK-Betriebsrats und der Chefärzte sowie gegebenenfalls weitere Fachleuten vertreten. Zwischenzeitlich werden nach dem Zeitplan zudem die Kreistagsfraktionen informiert. Am Donnerstag, 18. Juni, berät der zuständige Fachausschuss des Kreistags zum Standort, bevor der Kreistag final entscheidet.

Bereits jetzt liege ein erstes Zwischenergebnis des beteiligten Beratungsbüros vor, der Abschlussbericht soll kommenden Dienstag Grundlage für die Beratung im Steuerkreis werden, so Norden. Die Öffentlichkeit solle zudem im Rahmen eines Podcasts oder Videos an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Norden betonte, dass es den Gremien darum gehe, einen fundierten Vorschlag zur Entscheidung zu unterbreiten. Dabei spiele nicht nur die Frage des Standorts selbst eine große Rolle, sondern auch das medizinische Gesamtkonzept. „Alles muss auf den Tisch. Insbesondere die medizinischen Notwendigkeiten, um das Haus optimal zu platzieren.“ Das Beratungsunternehmen habe untersucht, wie das am vernünftigsten gelingen könne. Positiv empfindet Norden – trotz aller Dramatik der Coronapandemie –, dass möglicherweise den Entscheidungsträgern in Bund und Land klar werde, wie wichtig auch kleinere Kliniken in der Fläche seien.

Die zwei Krankenhäuser des Heidekreis-Klinikums (im Foto das Soltauer) werden zu einem zusammengefasst. Einer der Suchräume für das neue Klinikum liegt in Soltau entlang der Tetendorfer Straße. Foto: at

Die zwei Krankenhäuser des Heidekreis-Klinikums (im Foto das Soltauer) werden zu einem zusammengefasst. Einer der Suchräume für das neue Klinikum liegt in Soltau entlang der Tetendorfer Straße. Foto: at

Anja Trappe