HKK-Neubau: Soltau stellt 13-Hektar-Fläche bereit

Von Thomas Lenthe

Soltau. Der Soltauer Bauausschuss will Nägel mit Köpfen machen, um Soltau als möglichen Standort für den Neubau eines Heidekreis-Klinikums attraktiv zu machen. Einstimmig bei einer Enthaltung von Dietrich Wiedemann (Grüne) billigte er am Dienstagabend ohne Aussprache, den Flächennutzungsplan für dieses Vorhaben zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Es handelt sich um eine Fläche am südlichen Stadtrand, die im städtischen Besitz ist. Sie liegt östlich der Tetendorfer Straße, südlich der Wohnbebauung an der Heinrich-Heine-Straße und nördlich der Kreisstraße 48 (Alm–Tetendorf).

Bürgermeister Helge Röbbert stellte die Planungen für das 22 Hektar große Gelände, das bislang Ackerland ist, kurz vor. Ziel sei es, dort „die strategische Weiterentwicklung der Stadt Soltau vorzunehmen“. Dies beinhalte einerseits die Bereitstellung von Wohnbauland (9 Hektar) und andererseits eine Fläche für das Klinikum (13 Hektar). „Ohne eine Entscheidungsfindung vorwegnehmen zu können, wollen wir hier als Signal eine Sonderbaufläche planen, um eine Krankenhausneubauentwicklung in der Heideregion möglich zu machen“, sagte Röbbert. „Die Stadt Soltau tritt hier gern in Vorleistung.“ Für die Suche eines Standorts für einen Klinikneubau im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens wurden sieben Suchbereiche im Heidekreis festgelegt (siehe Infobox). Einer von ihnen, der Suchbereich S7, liegt im Gebiet der Stadt Soltau.

Der Soltauer Bürgermeister machte klar, es sei wichtig, „dass die Standortfindung für einen eventuellen Neubau des HKK auf der Basis eines ganz breiten Konsenses stattfindet. Kampfabstimmungen im Kreistag kann und darf es zu diesem Thema nicht mehr geben.“ Ein Neubau anstelle der beiden bisherigen Standorte Soltau und Walsrode könne nur erfolgreich sein, wenn alle Bürger des Heidekreises diesen auch akzeptieren können. „Hier spielen die Emotionen aller Bürgerinnen und Bürger des Heidekreises, aber auch die Nachwirkungen der bisherigen negativen Standortentscheidungen für den Nordkreis eine große Rolle.“ Deshalb zieht Röbbert auch eine klare Linie: „Als Bürgermeister der Stadt Soltau schließe ich persönlich einen Neubaustandort südlich von Dorfmark aus.“

Infobox: Sieben Suchräume

Der Standort für den Neubau des Heidekreis-Klinikums wird derzeit im Rahmen des erforderlichen Raumordnungsverfahrens gesucht. Sieben Standorte in der Mitte des Heidekreises sind vorab ausgewählt worden, die verschiedene Kriterien erfüllen müssen. Dazu gehören die Erreichbarkeit innerhalb von 30 Minuten im Individualverkehr, eine maximale Entfernung von 500 Metern zur nächstgelegenen leistungsfähigen Straße und die Verfügbarkeit eines Grundstücks. Die Soltauer Fläche, für die die Stadt jetzt den Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen will, ist eine der ausgewählten. Hinzu kommen drei Flächen in Dorfmark, die am nördlichen Dorfrand (westlich der Landesstraße 163), am westlichen Dorfrand (beiderseits der Bundes¿straße 440) und am südlichen Dorfrand (westlich der L 163) liegen. Ebenfalls drei Flächen liegen westlich von Bad Fallingbostel beiderseits der B 209 und nördlich der B 209 sowie am westlichen Stadtrand von Bad Fallingbostel (nördlich der Walsroder Straße). len

Das Heidekreis-Klinikum könnte auch in Zukunft seinen Standort in der Böhmestadt haben. Dazu will Soltau entsprechende Flächen am südlichen Stadtrand ausweisen und hat die Fläche auch schon erworben. Foto: len

Das Heidekreis-Klinikum könnte auch in Zukunft seinen Standort in der Böhmestadt haben. Dazu will Soltau entsprechende Flächen am südlichen Stadtrand ausweisen und hat die Fläche auch schon erworben. Foto: len

Thomas Lenthe