Kommentar: Ein Blick zurück sei gestattet
Von Anja Trappe
Geschäftsführer Dr. Achim Rogge ist die Situation und die Zukunft des Heidekreis-Klinikums wichtig. Das ist verständlich, schließlich ist er dafür verantwortlich. Und so formulierte er kürzlich lapidar: „Nach hinten scharren die Hühner.“ Gleichwohl kann man in Soltau und überhaupt im gesamten Nordkreis nicht anders, als ab und an doch einmal zurückzuschauen – auf die Entscheidung, die den Soltauer Klinikstandort ins Wanken brachte, als die Geburtsabteilung und die Kinderklinik verlegt wurden, die Unfallchirurgie folgte und kaum noch Patienten kamen.
Jetzt hat sich der Wind leicht gedreht, die Unfallchirurgie ist zurück, die Notfallversorgung im Nordkreis wieder gesichert. Doch das Vertrauen, das nach der politischen Mehrheitsentscheidung bis in die Grundfeste erschüttert war, kann nur mit Offenheit, mit Transparenz und, ja, mit dem Einbinden aller Betroffenen zurückgewonnen werden. Dazu gehört auch, den Steuerkreis gleichgewichtig zu besetzen. Sicher, auch die bisherigen Mitglieder handeln zum Wohle aller künftigen Patienten. Anderes soll ihnen auch an dieser Stelle nicht unterstellt werden.
Aber es geht darum, aus Nordkreissicht gar nicht erst das Gefühl des Abgehängtseins erneut aufkommen zu lassen. Darauf müssen der Kreistag als Gesellschafterversammlung und der HKK-Aufsichtsrat achten. Das ist erneut nicht geschehen. Jetzt wird mit einer Person nachgesteuert. Dr. Ronald Begemann kann man zutrauen, fachlich und rechtlich sicher agieren zu können und zudem die Anliegen der Nordkreiskommunen stärker im Blick zu haben. Schließlich geht es um ein Projekt des gesamten Landkreises, um die wohnortnahe Klinikversorgung für die Zukunft sicherzustellen. Deshalb bedarf es auch im Vorfeld einer Entwicklung, die der gesamte Landkreis mittragen kann.