HKK erstmals seit fünf Jahren mit geringerem Defizit

Von Reinhard Vorwerk

Walsrode. Die exakten Zahlen für die zurückliegenden zwölf Monate werden derzeit noch spitz ermittelt. Gleichwohl sind die Verantwortlichen beim Heidekreis-Klinikum (HKK) sicher: Für das HKK war 2019 ein erfolgreiches Geschäftsjahr, das erste unter der Verantwortung von Dr. Achim Rogge, mit einem deutlich besseren Ergebnis als 2018. Sie gehen von einer Ergebnisverbesserung um drei Millionen Euro aus. Auf jeden Fall wird es also ein erfreulicheres Jahresergebnis geben als zuletzt, aber noch lange kein positives. Denn unter dem Strich wird für den Betrieb der beiden Krankenhäuser erneut ein Defizit in Millionenhöhe stehen, für das der Landkreis geradestehen muss. Doch die Dimension sei eine andere als zuletzt, betonten HKK-Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden und Geschäftsführer Rogge am gestrigen Freitag.

Anlass zu Zuversicht gebe vor allem folgende Tendenz: Nach fünf Jahren mit sich kontinuierlich verschlechternden Zahlen, konnte die Entwicklung erstmals in die andere, positive Richtung gedreht werden. Rogge ist sicher, dass der „Turnaround“ geschafft worden sei, eine Wende zum Besseren. Er wolle selbst nicht ausschließen, dass man beim Defizit knapp im einstelligen Millionenbereich landen werde, nach zuletzt einem Minus von 12,8 Millionen Euro. Nach einer Erklärung muss der Geschäftsführer nicht lange suchen: „Zum ersten Mal seit mehreren Jahren kann das HKK an beiden Standorten einen Zuwachs an Patienten verzeichnen, die wir stationär aufgenommen haben, aber auch an der Schwere der Erkrankungen unserer Patienten, die unsere ärztlichen und pflegerischen Teams behandeln durften.“ Claudia Walter geht von einem vierprozentigen Plus bei den Fallzahlen aus. Die kaufmännische Leiterin spricht von einer „fantastischen Performance“, die das HKK hingelegt habe. Ebenfalls erfreulich aus Sicht der Finanzchefin: „Die Personalkosten konnten trotz Tarifsteigerungen gehalten werden.“

Den Turnaround will der Geschäftsführer nicht nur auf die Bilanzzahlen beschränkt sehen. Rogge sieht eine generelle Aufbruchstimmung am Klinikum mit seinen 1200 Beschäftigten: Das HKK habe 2019 nicht nur einen geschäftlichen Aufwärtstrend erlebt, sondern auch viele Veränderungen erfahren, von denen jede einzelne das Haus ein Stück vorangebracht habe. Ausdrücklich würdigt Rogge „das hohe Engagement, den großen Einsatz und den hervorragenden Teamgeist aller HKK-Mitarbeitenden“.

Reinhard Vorwerk