HKK: Ende 2020 wieder ein volles Haus in Soltau
Soltau. Ohne einen zentralen Neubau ist das Heidekreis-Klinikum (HKK) nicht zukunftsfähig. Darüber besteht Einigkeit zwischen den Fraktionen im Kreistag – abgesehen von der Walsroder Bürgerliste, die sich für den Erhalt des Walsroder Krankenhaus stark macht und den Verzicht auf einen Neubau fordert. Einen Neubau strebt der Kreistag als Träger des HKK an. Dafür stellt das Land einen Zuschuss von 130 Millionen Euro in Aussicht. Doch bis es soweit ist, „dauert es mindestens fünf bis sechs Jahre“, so HKK-Geschäftsführer Dr. Achim Rogge am Dienstag. Derzeit läuft das Raumordnungsverfahren zur Standortsuche. Bis Ende 2020 soll es abgeschlossen sein.
Bis Mitte des kommenden Jahrzehnts der Neubau fertiggestellt und betriebsbereit ist, muss das HKK seine bestehenden Häuser den Anforderungen anpassen und nimmt dafür viel Geld in die Hand. 3,1 Millionen Euro beispielsweise für das Walsroder Haus, wo die Erweiterung der Intensivstation auf 16 Betten sowie der Bau eines weiteren Kreißsaals, des dritten, ansteht.
Nach Zusammenführung wieder Trennung
Aber auch in Soltau stehen Veränderungen an, die nach Überzeugung des HKK zu einer spürbaren Verbesserung der medizinischen Versorgung im nördlichen Teil des Kreisgebiets beitragen werden. Bereits vor einigen Monaten wurde bekannt, dass es in Soltau gut zwei Jahre nach dem Abzug der chirurgischen Abteilung und ihrer „Zusammenführung“ mit der Walsroder ab2020 wieder eine Chrirurgie geben wird, genauer eine Unfallchirurgie. Soltau gehört zu den Krankenhäusern, die zur Absicherung der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen jeweils eine Finanzspritze von 400 000 Euro erhalten. Dieser Sicherstellungszuschlag soll gewährleisten, dass auch in schwach besiedelten Gebieten die Grund- und Regelversorgung durch ein Krankenhaus gesichert wird. Maßgebend sind Berechnungskriterien des gemeinsamen Bundesausschusses.
Dieses Kriterium erfüllt Soltau. Die Aufnahme von Notfällen erfolgt laut HKK ganz überwiegend in einer Zentralen Notaufnahme. Dort werde auf der Grundlage eines strukturierten Systems über die Priorität der Behandlung entschieden und der Notfallpatient spätestens zehn Minuten nach der Aufnahme dazu informiert. Für eine möglicherweise angezeigte Intensivbetreuung muss eine Intensivstation mit der Kapazität von mindestens sechs Betten vorhanden sein. Laut Geschäftsführer Rogge soll die Soltauer Abteilung acht Betten erhalten. Während dafür die Unfallchirurgie aus Walsrode abgezogen wird, soll die Viszeralchirurgie dort bleiben.
Der Befürchtung, dass es in Soltau auf Dauer ungenutzte Raumkapazitäten geben werde, widerspricht Rogge. „Ende 2020 werden wir das Haus in Soltau wieder vollständig gefüllt haben,“ kündigt er an. Erreicht werden solle das unter anderem durch den Ausbau des medizinischen Angebots in den Bereichen Geriatrie und Psychiatrie. Ein wesentlicher Patientenbringer soll dabei die Auflösung der Außenstelle an der Viktoria-Luise-Straße und ihre Integration in das Haupthaus am Oeninger Weg sein. vo