Neuer HKK-Chef soll Klinikneubau voranbringen

Von Reinhard Vorwerk

Soltau. Zeitenwende am Heidekreis-Klinikum (HKK): Am Donnerstagabend ist Dr. Christof Kugler als HKK-Geschäftsführer verabschiedet und sein Nachfolger Dr. Achim Rogge vorgestellt worden. Mit dieser personellen Änderung soll die Neuaufstellung des Heidekreis-Klinikums (HKK) mit einem Krankenhausneubau fortgeführt und intensiviert werden. Die Erwartungen an Rogge sind hoch. Wie sein Vorgänger ist er „gelernter“ Mediziner, war beruflich aber weniger mit Stethoskop und Skalpell, sondern im Krankenhausmanagement tätig. Was für den Heidekreis erst noch ansteht, „haben Sie alles schon einmal gestaltet“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden an den „Neuen“ gewandt.

In verantwortlicher Position habe Rogge in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen Umstrukturierungen mitgestaltet – zuletzt seit 2014 die Zusammenführung der drei Krankenhäuser in Bückeburg, Rinteln und Stadthagen mit dem Neubau eines zentralen Klinikums für den Landkreis Schaumburg in Obernkirchen. An diesem Projekt wird sich die HKK-Planung orientieren. „Voll im Plan“ sei man dabei, betonte Norden. Derzeit werde auf Grundlage der Meldungen aus den Fachbereichen am Medizinalkonzept gearbeitet. Anfang des Jahres soll das Raumordnungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Norden geht von einem sechsmonatigen Verfahren aus, sodass Mitte 2019 Klarheit über den Standort „gut erreichbar in der Mitte des Kreisgebiets“ herrschen werde. Welche Kommune die besten Aussichten haben könnte, dazu will sich der Aufsichtsratsvorsitzende nicht äußern.

Wohl aber zum Rahmen für das zukünftige HKK. 2021 soll der Bau beginnen und 2023 fertiggestellt werden. Es soll ein Haus mit 385 Betten werden. Das wären etwa 30 weniger als derzeit in Soltau und Walsrode zusammengerechnet. Das Land habe eine finanzielle Förderung in Höhe von 130 Millionen Euro zugesichert. Beim Heidekreis geht man von einer Eigenbeteiligung von 30 Millionen Euro aus. Die finanzielle Entwicklung beim HKK ist neben dem Bestreben, ein umfassendes medizinisches Angebot für die Einwohner des Landkreises vorzuhalten, der entscheidende Antrieb für den Neubau. Seit 2013 muss der Kreis als Träger Millionenbeträge zum Defizitausgleich der beiden Häuser aufbringen. Für 2019 sieht der Haushalt eine Defizitabdeckung von 12,8 Millionen Euro vor. Mit dem neuen Klinikum, so die Hoffnung, kann diese Entwicklung gestoppt werden.

Reinhard Vorwerk