Neuer Geschäftsführer für das Heidekreis-Klinikum

Bad Fallingbostel. Die Spekulationen im Vorfeld der gestrigen Kreistagssitzung über eine Abberufung von Dr. Christof Kugler als Geschäftsführer des Heidekreisklinikums (HKK) haben sich nicht bestätigt. Jedenfalls nicht ganz. Der 63-Jährige bleibt weiter im Amt, jedoch nicht bis zum Ablauf seines Arbeitsvertrags im Juni 2020. Das haben HKK-Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden, sein Stellvertreter Sebastian Zinke und Landrat Manfred Ostermann am gestrigen Freitagnachmittag im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung im Beisein Kuglers mitgeteilt und den Namen des Nachfolgers bekanntgegeben: Neuer Geschäftsführer soll spätestens zum 1. April des kommenden Jahres Dr. Achim Rogge werden. „Kugler wird dem Heidekreis-Klinikum ab 2019 weiter beratend zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Erklärung des Aufsichtsrats.

Rogge hatte sich zuvor im Aufsichtsrat vorgestellt. Wie sein Vorgänger Kugler ist auch der 54-jährige Rogge „gelernter“ Mediziner, beruflich aber vor allem im Krankenhaus-Managementbereich tätig. Seit 2014 war er für die operative Führung der Krankenhäuser Bückeburg, Rinteln und Stadthagen tätig und maßgeblich an der Zusammenführung der drei Häuser zu einem mit einem zentralen, vom Agaplesionkonzern getragenen Schaumburger Neubau beteiligt. Der wurde 2017 in der Gemeinde Obernkirchen in Betrieb genommen. Die Konstellation im Schaumburger Land ist also vergleichbar mit der im Heidekreis: Hier sollen die beiden kommunalen Krankenhäuser Soltau und Walsrode voraussichtlich bis 2023 durch ebenfalls ein zentrales Klinikum ersetzt werden. Dafür sind 130 Millionen Euro eingeplant, von denen das Land Niedersachsen 80 Prozent übernehmen will.

Laut Ostermann gibt es in Niedersachsen nur wenige Experten für eine derartige Krankenhausfusion. Deshalb sei die Verpflichtung Rogges „für den Heidekreis ein Glücksfall“. Grund für den angestrebten HKK-Neubau ist die seit Jahren anhaltende negative Entwicklung des Klinikums mit immer höheren Defiziten. Da ist man mittlerweile im zweistelligen Millionenbereich angekommen. Zehn Millionen Euro hatte der Kreistag als Defizitausgleich für 2018 in seinen aktuellen Haushalt eingestellt. Doch auch das wird nicht reichen, um den Betrieb bis zum Jahresende sicherzustellen. Deshalb musste der Kreistag in seiner gestrigen Sitzung einen weiteren Nachschlag von drei Millionen Euro genehmigen.

Reinhard Vorwerk