Klinik braucht weitere drei Millionen Euro
Von Reinhard Vorwerk
Bad Fallingbostel. Die zehn Millionen Euro, die der Landkreis Heidekreis seinen Krankenhäusern in Soltau und Walsrode für dieses Jahr als Defizitabdeckung eingeräumt hat, reichen nicht aus. Das Heidekreis-Klinikum (HKK) benötigt eine weitere Geldspritze von bis zu drei Millionen Euro, die der Kreistag als Gesellschafterversammlung des Klinikums genehmigen soll. „Die wirtschaftliche Situation der Heidekreis-Klinikum GmbH entwickelt sich trotz aller Erwartungen nicht in die dort geplante Zielrichtung gemäß Wirtschaftsplanung 2018“, heißt es in der Beschlussvorlage zum Tagesordnungspunkt „Defizitabdeckung 2018“ der Kreistagssitzung am 21. September.
Nach Vorliegen des Juli-Monatsabschlusses sowie der darauf aufbauenden Jahresergebnishochrechnung in Verbindung mit der laufenden Liquiditätsplanung ist nach Aussage der Geschäftsführung die Erhöhung des Betriebsmittelzuschusses in einer Größenordnung von drei Millionen Euro erforderlich, um die Handlungsfähigkeit sicherzustellen. „Wir hoffen, dass er am Ende doch nicht benötigt wird“, hat der HKK-Aufsichtsratsvorsitzende Hermann Norden die Zuversicht noch nicht ganz begraben. Die wesentlichen Gründe für die Planabweichung lägen vor allem darin begründet, dass trotz Nachbesetzung aller Chefarztposten ein weiterer Rückgang der Erlöse zu erwarten ist und parallel die tarifliche Anpassung der Personalkosten nicht aufgefangen werden könne. Jüngster Neuzugang in der Chefärzteriege ist Dr. Halil Yasar, der seit dem 1. Juli für den Versorgungsschwerpunkt Unfallchirurgie und Orthopädie in Walsrode verantwortlich ist.
Norden: Neubau eines zentralen Klinikums ist unumgänglich
Ein schwacher Trost ist der Umstand, dass der höhere Defizitausgleich durch Mehrerträge aus dem Finanzausgleich 2018, Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage mit einer Gesamtverbesserung von 3,96 Millionen Euro mehr als gedeckt ist. Aus Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden zeigt die Entwicklung „besonders deutlich, dass der Neubau eines zentralen Heidekreis-Klinikums unumgänglich ist“, um das Klinikum endlich aus seiner Schieflage zu befreien. Gebaut werden soll es bis 2023 für 130 Millionen Euro, von denen das Land 80 Prozent beisteuern will. Zumindest bei der laufenden Standortanalyse sowie den Vorbereitungen für die Raumordnungsverfahren sei man im Plan: „Im Oktober sollen die Pläne vorgestellt werden.“