Kommentar: Debatte könnte weitergehen
Von Reinhard Vorwerk
Zusammenführung, optimierte Ressourcenauslastung – die Verantwortlichen des Klinikums haben eine diplomatische Wortwahl getroffen, wissend dass jede strukturelle Veränderung misstrauisch verfolgt wird, wenn sie zu Lasten Soltaus geht. Wieder einmal, wie es schnell wieder heißen wird. Die unselige Debatte, die vor einigen Jahren mit der Entscheidung für eine Geburtenstation in Walsrode begonnen hat, könnte durch die Schließung der Soltauer Chirurgie erneut an Fahrt gewinnen. Nun müssen die Menschen überzeugt werden, dass ihnen ohne Rund-um-die-Uhr-Angebot am Krankenhaus kein Risiko droht. Klar ist aber auch, dass es bei dem Umstrukturierungsprozess kein Zurück gibt. Wenn das Klinikum eine Zukunft haben soll, geht das nur mit einer klaren Aufgabentrennung.
Doppelstrukturen kann man sich nicht leisten. Wer die Haushaltsberatungen im Kreistag verfolgt, muss sich nicht fragen, wie lange sich der Landkreis die Unterstützung seiner Krankenhäuser in Millionenhöhe noch leisten will, sondern wie lange er es noch kann. Die Sicherstellung eines hochwertigen medizinischen Angebots ist das eine. Es muss aber auch genutzt werden. Wenn es nicht stärker als bisher nachgefragt wird, ist das Klinikum wohl nicht mehr lange zu halten. Wem künftig auch an einem hochwertigen ortsnahen Krankenhausangebot gelegen ist, Arzt oder Patient, sollte sich überlegen, ob er es auch in Anspruch nehmen will.