Erneut hohes Defizit beim Klinikum
vo Soltau/Walsrode. Das Heidekreis-Klinikum hat im vergangenen Jahr erneut rote Zahlen geschrieben: Das kreiseigene Unternehmen verzeichnet einen Verlust von 805 000 Euro. Das bedeutet, dass der geplante Fehlbetrag von 500 000 Euro um 305 000 Euro überschritten wurde. Ohne Hilfe des Landkreises wäre der Fehlbetrag allerdings noch deutlich höher. Das erläuterten Geschäftsführer Dr. Christof Kugler, Aufsichtsratsvorsitzender Hermann Norden und sein Stellvertreter Sebastian Zinke am gestrigen Dienstagnachmittag. Der Kreistag als Gesellschafterversammlung hat das Zahlenwerk bei seiner jüngsten Sitzung bereits einstimmig gebilligt.
Das Klinikum mit den beiden Krankenhäusern Soltau und Walsrode weist im Geschäftsjahr 2015 Erlöse von rund 71,6 Millionen Euro aus. Die Fallzahl ist leicht von 17 573 auf 17 473 gesunken. Die Einnahmen reichen allerdings bei Weitem nicht aus. Im Defizit enthalten sind bereits der sogenannte Ertragszuschuss des Landkreises Heidekreis in Höhe von fünf Millionen Euro sowie ein positiver Einmaleffekt aus der Auflösung von Pensionsrückstellungen von 2,2 Millionen Euro.
An der finanziellen Situation wird sich nach Worten Kuglers zunächst wenig ändern: Bis zum Abschluss der Standortspezialisierung mit der Teilverlagerung der chirurgischen Klinik aus Soltau nach Walsrode Ende 2018 gehen Aufsichtsrat und Geschäftsführung von der Notwendigkeit jährlicher Ertragszuschüsse in ähnlicher Höhe wie den jetzigen fünf Millionen Euro aus. Danach werde der Personalaufwand durch den Wegfall von Doppelvorhaltungen um zwei Millionen Euro pro Jahr sinken, erwarten die Verantwortlichen dann bessere Zahlen. Parallel dazu sind die Planungen zur Erweiterung des Herzkatheterlabors um einen zweiten Messplatz zum vierten Quartal des Jahres eingeleitet worden.