Marktführer übernimmt Bispinger Trampolinpark

Florian Groffmann wagte gemeinsam mit Partnern 2019 den Schritt in ein neues Genre: Sie eröffneten das Abenteuerland, einen Trampolinpark direkt an der Autobahn in Bispingen. Jetzt gehört die Anlage zu Jump-House. Foto: at

Florian Groffmann erinnert sich an die Anfänge des Bispinger Abenteuerlands. „Von der ersten Stunde an wurden wir brutal gebucht. Es war ein Glücksgriff. So etwas gab es bis dahin hier noch nicht.“ Am 1. September 2019 eröffnete der Trampolinpark am Gauß'schen Bogen in direkter Nachbarschaft zum Verrückten Haus und dem Abenteuerlabyrinth.

Inzwischen aber gehört das Abenteuerland nicht mehr den Eheleuten Florian und Nicole Groffmann sowie Steffen und Viola Brunckhorst. Der Marktführer Jump-House hat im Oktober vergangenen Jahres diesen Trampolinpark und einen weiteren, den die Bispinger 2023 in der Nachbarschaft zum Bremer Weserpark eröffnet haben, übernommen. Es sei ein Angebot gewesen, das man habe nicht ablehnen können, ist Groffmann stolz auf die Erfolgsgeschichte.

Noch im Januar sind die vorherigen Geschäftsführer Brunckhorst und Groffmann weiter als Berater im Unternehmen tätig. Die Gebäude bleiben zudem im Bestand der bisherigen Eigentümer. Jump-House hat langfristige Mietverträge abgeschlossen. Ein Jahr habe es gedauert, bis die Übernahme perfekt war. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive der Minijobber arbeiten mehr als 80 Menschen in den beiden Trampolinparks, werden übernommen.

Entwicklung von Projekten hat Vorang

„Bispingen ist ’ne Perle“, sagt Groffmann vor allem zum Gewerbegebiet an der Autobahn, das zunächst Schumachers Kartcenter für sich entdeckt hatte, später der Snow-Dome, der seit kurzem ebenfalls zu einem Weltmarktführer gehört, der Snow-World-Gruppe. Lange vor dem eigentlichen Bau des Trampolinparks habe man sich selbstverständlich über den Standort und die Frequenz informiert. Mittlerweile haben auch auf der Seite des Gauß'schen Bogen weitere Attraktionen eröffnet, wie die Battlekart-Rennstrecke, das Adventure-District oder die Gastronomieangebote von Subway und Timberjacks. „Vieles bedingt und begünstigt sich gegenseitig“, erklärt Groffmann. An einer Vielzahl an Projekten sind er und Brunckhorst beteiligt. Überhaupt sei das ihr eigentliches berufliches Feld: das Entwickeln von Projekten und weniger das Betreiben dieser. Weitere Pläne haben die Eheleute Groffmann und Brunckhorst im Hinblick auf die Battlekart-Rennstrecken. Neue Standorte sollen eröffnet werden, konkret seien zwei Projekte im Umkreis von Bremen und Hamburg.

Postleitzahlenanalysen für den Trampolinpark hätten ergeben, dass dieser vor allem von Gästen aus der Region genutzt wird, rund 70 Prozent kommen aus dem Umkreis von 50 Kilometern. Weitere Besucher seien Durchreisende und Urlauber. Vor allem als Anlaufpunkt für Kindergeburtstage habe sich der Trampolinpark seit der Eröffnung etabliert. Die Wochenenden seien meist sechs bis acht Wochen im Voraus ausgebucht. Mehr als 10000 Kindergeburtstage seien alleine im Jahr 2024 im Bispinger und im Bremer Standort gefeiert worden. Das entspreche mehr als 100 Kindergeburtstagen pro Woche je Standort.

Jump-House ist Marktführer mit mehr als 70 Standorten in Europa. Das Unternehmen gehört zur Rush-Gruppe. Die Muttergesellschaft sitzt im norwegischen Olso und hat den Investorenfonds Equip Capital im Rücken. „Die sind sehr an Wachstum interessiert“, schätzt Groffmann. Man bevorzuge daher Standorte, die logistisch gut lägen.

2014 Vorreiter des Freizeitkonzeptes

Jump-House wurde 2014 von Hamburger Unternehmern gegründet und war Vorreiter des Freizeitkonzepts in Deutschland: Riesige Hallen mit Hunderten verbundenen Trampolinen und vielen verschiedenen Attraktionen rund ums Springen, Turnen, Parcours und Actionsport begeistern jedes Jahr Hunderttausende große und kleine Gäste. 2016 gewann das Unternehmen den Hamburger Gründerpreis und war 2017 Finalist des Deutschen Gründerpreises. Im Herbst 2021 wurde Jump-House von der norwegischen Parc Invest AS (Rush-Gruppe), deren Hauptanteilseigner der Equip Capital Fonds ist, übernommen.

Anja TrappeKommentieren