Großbrand in der Silvesternacht

Ein Großbrand in den frühen Morgenstunden des Neujahrstages sorgt für Aufregung in Neuenkirchen.

Das neue Jahr hat mit folgenschweren Großbränden in Munster und Neuenkirchen begonnen. Der geschätzte Gesamtschaden im Heidekreis übersteigt 400 000 Euro.

Den letzte Einsatz des alten Jahres musste die Feuerwehr Munster in der Silvesternacht um 23.54 Uhr abarbeiten. Ein brennender Müllcontainer in der Straße Muncloh war allerdings schnell gelöscht. Den ersten Einsatz des Jahres gab es für die Feuerwehr Soltau ab 00.32 Uhr. Auf einem Baukran an der Wilhelmstraße brannten die Reste einer Feuerwerks-Batterie in 45 Metern Höhe. Dies wurde von der Drehleiter gelöscht.

Fast zeitgleich war die Feuerwehr Munster um 00.33 Uhr alarmiert worden. Ein Carport brannte lichterloh. Das Feuer griff auf den Dachstuhl des direkt angrenzenden Wohnhauses über, das stark beschädigt wurde. Durch den starken Wind wurde das Feuer immer wieder angefacht. Eine PV-Anlage auf dem Dach erschwerte ebenfalls die Löscharbeiten. Zunächst war noch befürchtet worden, dass zwei Bewohner noch im Haus befinden. Dies bestätigte sich zum Glück nicht. Weitere Bewohner befanden sich im Urlaub. Nach dem Eintreffen der Bewohner wurde die Anlage stromlos geschaltet und teilweise abgetragen. Da zahlreiche Atemschutzgeräteträger benötigt wurden, ließ der Einsatzleiter Stadtalarm auslösen. Der Einsatz war gegen 4.15 Uhr beendet. Laut Polizeibericht wird der Schaden auf 300 000 Euro geschätzt.

Das neue Jahr war noch nicht einmal eine Stunde alt, da mussten die Feuerwehren auch zu einem Großeinsatz in Neuenkirchen ausrücken. Um 0.56 Uhr lautete das Alarmstichwort F3 – Dachstuhlbrand in der Pommernstraße. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Unterstand in Vollbrand, der direkt an den Anbau eines Wohnhauses grenzt. Die Flammen hatten bereits auf den Anbau übergegriffen. Angesichts dieser Lage wurden weitere Feuerwehren alarmiert und das Einsatzstichwort sofort auf F4 erhöht.

Unverzüglich wurden Maßnahmen zur Brandbekämpfung eingeleitet. Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz stellten sich dem Feuer von zwei Seiten her entgegen. Zusätzlich wurde eine Riegelstellung zum Schutz des Hauptgebäudes sowie der benachbarten Gebäude eingerichtet, die aus Sicherheitsgründen evakuiert wurden. Um den hohen Bedarf an Atemschutzgeräten sicherzustellen, die für die Brandbekämpfung erforderlich waren, wurde der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr Nord angefordert.

Drohne überwacht aus der Luft die Einsatzstelle

Um alle Glutnester sicher zu löschen, legten die Einsatzkräfte einen Schaumteppich über den eingestürzten Unterstand und die insgesamt sieben dort abgestellten Fahrzeuge. Der Dachstuhl des Anbaus wurde von außen gewaltsam mit Einreißhaken geöffnet, um eine gezieltere Löschwirkung und einen besseren Löscherfolg zu gewährleisten und die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Zusätzlich flog die mit alarmierte Drohnengruppe der Kreisfeuerwehr Süd über die Einsatzstelle, um aus der Luft mit einer Wärmebildkamera zu Glutnester zu lokalisieren.

Im Einsatz waren 92 Feuerwehrleute mit 16 Fahrzeugen aus Neuenkirchen, Delmsen, Tewel, Brochdorf, Behningen, Gilmerdingen/Leverdingen und Ilhorn. Unterstützt wurden sie von der Drehleiter und einem Tanklöschfahrzeug aus Schneverdingen. Außerdem waren zwei Rettungswagen, der organisatorische Leiter Rettungsdienst, die Polizei mit zwei Streifenwagen sowie der Gemeindebrandmeister und der Abschnittsleiter Nord zusammen mit seinem Stellvertreter vor Ort.

Der Schuppen und die Autos wurden von den Flammen komplett zerstört. Der Anbau des Wohnhauses wurde ebenfalls beschädigt. Die Brandursache ist noch ungeklärt, die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Personen kamen nicht zu Schaden. Den entstandenen Sachschaden beziffert die Polizei derzeit auf rund 100 000 Euro.

Daneben gab es noch einige Einsätze bis in die frühen Morgenstunden in Bad Fallingbostel, Honerdingen, Soltau, Wietzendorf, Walsrode und Rethem. Hier brannten Unrat, Mülltonnen und Container. In Soltau geriet in der Visselhöveder Straße zunächst nur eine Mülltonne in Brand. Die Flammen griffen jedoch auf Teile einer angrenzenden Gebäudefassade über und verursachten so einen hohen Sachschaden von rund 10 000 Euro. Brandursächlich dürften Feuerwerkskörper gewesen sein.

In Wietzendorf war ein etwa vier Meter hoher Lebensbaum vermutlich durch Feuerwerk in Brand geraten. Das Feuer bei Eintreffen bereits durch Anwohner gelöscht worden.

Am Neujahrstag mussten die Feuerwehren Bispingen und Munster zu technischen Hilfeleistungen und Patientenrettung über Drehleiter ausrücken.

In Bispingen waren Teile einer Werbetafel durch die Sturmböen gelockert und drohten auf die Autobahn zu fallen. Sie wurden gesichert.