Ausstellung Glasplastik und Garten: Fragiles Werk in der Natur
Alle paar Jahre verwandelt sich die Stadt Munster in ein Mekka der Glaskunst. Und so wartet die 13. Ausstellung Glasplastik und Garten in diesem Jahr auf ihre Aussteller und Besucher. Vom 23. August bis 13. September sollen wieder die Werke international renommierter Künstler auf öffentlichen Flächen der Stadt dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Planungen laufen und werden von Andrea Holz, der Leiterin der Fachgruppe 34 – Kultur, Freizeit und Kunst, koordiniert.
Vom Infopunkt Galerie an der Örtze werden die Besucherinnen und Besucher auch in diesem Jahr in die Ausstellungsbereiche geführt. In der Stadtbücherei und in der St.-Urbani-Kirche werden zahlreiche Kleinplastiken gezeigt. Die großen Werke finden auf den Freiflächen zwischen Ollershof und Wassermühle sowie zwischen Ludwig-Harms-Haus und St. Urbani Platz.
Die Vorbereitungen für die Ausstellung laufen auf Hochtouren. Die öffentliche Ausschreibung zur Teilnahme an der renommierten Veranstaltung fand bereits im August 2024 statt und hat seitdem große Resonanz erhalten. Interessierte Bewerber hatten die Möglichkeit, ihre Werke für die begehrte Ausstellung einzureichen.
Die Organisatoren haben sorgfältig alle relevanten Informationen verbreitet, von der Veröffentlichung in Fachzeitschriften bis hin zur gezielten Kontaktaufnahme mit bekannten Glasfachschulen. So wurde sichergestellt, dass potenzielle Künstlerinnen und Künstler auf die Ausschreibung aufmerksam wurden. „Die Bewerbungsfrist ist noch nicht abgelaufen, daher steht die genaue Anzahl der Bewerber noch nicht fest“, sagt Holz.
Finanzielle Unterstützung ist für eine erfolgreiche Ausstellung essentiell. Daher wurden mehr als 80 Förderer, Spender und Sponsoren angeschrieben und um ihre Unterstützung gebeten. Die Rückmeldungen stehen noch aus und werden mit Spannung erwartet.
Ein zentrales Element der Ausstellung ist laut Holz die ehrenamtliche Beaufsichtigung durch die Munsteraner Vereine und Organisationen. Dieses Jahr sollen die Gemeinschaft und das Wir-Gefühl innerhalb der Vereine und der Stadt durch das Engagement der Ehrenamtlichen gestärkt werden. Diese sind durch die Stadt dazu aufgerufen, ihre Unterstützung bei der Beaufsichtigung der Ausstellung anzubieten. Die Mitarbeit der Gemeinschaft verleihe der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Beteiligung der Vereinswelt bei der Beaufsichtigung und sind überzeugt, dass das ehrenamtliche Engagement einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Ausstellung leisten wird. Koordinator ist Bodo Rockmann, (01 52) 26 84 18 95, Mail: bodo.rockmann@googlemail.com.
Auch Schüler und Studenten können Werke präsentieren
Höhepunkte der Veranstaltung sind der Kunstpreis und der Publikumspreis. Der Kunstpreis in Höhe von 6000 Euro wird während der Eröffnung der Ausstellung am 23. August vergeben. Der Gewinner des Publikumspreises in Höhe von 500 Euro wird erst am Ende der Ausstellung am 13. September bekanntgegeben. Die Besucher können während des Ausstellungszeitraums ihre Stimme für den Publikumspreis abzugeben.
Um die Ausstellung angemessen zu bewerben, werden Flyer, Plakate und ein Katalog erstellt. Diese Medien sollen über die teilnehmenden Künstler und ihre Werke informieren und die Neugier auf den Besuch wecken.
Eine Teilnahme ist für maximal zwei Glas-Werkstücke im Außenbereich möglich. Die Werkstücke müssen überwiegend aus Glas bestehen und den Wetterbedingungen im öffentlichen Raum standhalten. Sie dürfen zum Zeitpunkt des Wettbewerbs und der Ausstellung nicht älter als drei Jahre sein und noch keinen Preis erhalten haben.
Je zugelassenes Werkstück für den Außenraum besteht die Möglichkeit, auch zusätzlich ein Werkstück im Innenraum auszustellen. Dabei werden die Standorte der Werke von der Veranstalterin festgelegt, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.
Die Teilnahme an dieser Ausstellung steht allen im In- und Ausland tätigen Kulturschaffenden auf dem Gebiet der Glaskunst offen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende der Fachschulen, Fachhochschulen und Hochschulen können ihre Werke präsentieren. Noch im Dezember 2022 hatte das vorläufige Investitionsprogramm für den städtischen Haushalt 2023 eine mögliche Streichung der Ausstellung vorgesehen. Doch nach heftigem Protest und intensiven Verhandlungen war es gelungen, eine Lösung zu finden.
Nach einer Klausurtagung im Januar des Jahres hatten sich Rat und Verwaltung darauf verständigt, entweder die Ausstellung komplett umzugestalten und vollständig durch externe Finanzierung tragen zu lassen, oder aber die Kosten deutlich zu reduzieren. Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet und hatte bis zum Herbst 2023 Zeit, einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten.
Diese Arbeitsgruppe ist zum Ergebnis gekommen, dass die Ausstellung Glasplastik und Garten weiterhin stattfinden soll, allerdings unter geänderten Rahmenbedingungen. Dabei steht vor allem die Kostenreduzierung im Fokus. Im Beschlussvorschlag wurden als finanzieller Aufwand im vorläufigen Finanzierungsplan 129 000 Euro festgelegt. Dem gegenüber sollen geplante Einnahmen in Höhe von 112 000 Euro stehen. Der städtische Personalaufwand bleibt dabei unberücksichtigt.
Milan Vobruba initiiert erste Ausstellung
Glaskunst aus neun Ländern
Der damals in Schweden lebende Glaskünstler und Bildhauer Milan Vobruba trat erstmals in Munster mit der zum Stadtgeburtstag 1987 vorgestellten Glasskulptur „Luft und Wasser“ im Innenhof des Rathauses auf. Im Dezember 1988 hat der aus der Tschechoslowakei stammende Künstler in einem städtischen Gebäude an der Lüneburger Straße ein Glasstudio eingerichtet. Seiner Initiative entstammt die Idee einer Internationalen Ausstellung „Glasplastik und Garten“, die erstmals im September 1996 in Munster stattfand. Damals beteiligten sich 27 Künstlerinnen und Künstler aus neun europäischen Ländern daran.