Druhwaldkreuzung jetzt offiziell Unfallhäufungsstelle

Der Kreuzungsbereich in Steinbeck wirkt unauffällig, ist aber ein Ort häufiger Unfälle. Am Sonntag endete einer tödlich. Foto: sus

Die sogenannte Druhwaldkreuzung sieht harmlos und übersichtlich aus. Verleitet gerade das zum Leichtsinn und zu überhöhter Geschwindigkeit? Fest steht: Im abgesehen von der Umgebungsvegetation gut einsehbaren Kreuzungsbereich der Druhwaldstraße mit dem Evendorfer Weg (K6) in Steinbeck, unweit der Kreisgrenze zu Harburg, häufen sich die Unfälle. Die unheimliche Serie beginnt am 9. Dezember 2023 mit einem Zusammenstoß zweier Pkw. Eine Person erleidet dabei leichte, die andere schwere Verletzungen. Am 20. Juli ein zweiter Vorfall, diesmal verunglückt ein Fahrzeug mit Wohnwagen-Anhänger, zum Glück bleibt es beim Blechschaden. Doch nur fünf Tage später geht der Unfall einer 18-jährigen Motorradfahrerin aus Bispingen weniger glimpflich aus. Die Frau erleidet schwere Verletzungen und muss Wochen im Krankenhaus verbringen. Auf den Tag genau einen Monat nach ihrem Unfall, am vergangenen Sonntagabend, 25. August, gegen 18.24 Uhr, kommt es dann zur Katastrophe. Ein 65-jähriger Radfahrer wird im Kreuzungsbereich von einem Auto erfasst und so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstirbt.

„Keine Transitstrecke"

Eine 18-jährige Autofahrerin hatte den aus Richtung Evendorf kommenden vorfahrtsberechtigten Radler beim Überqueren der Kreuzung übersehen. Der Kreuzungsbereich wurde für die Unfallaufnahme voll gesperrt, wieder einmal. „Die Blutflecken auf dem Asphalt vom vergangenen Unfall waren noch sichtbar“, berichtet Jan-Ole Witthöft. Der in der Nähe wohnende Feuerwehrmann und Lokalpolitiker kann es sich nicht erklären, warum gerade an dieser Kreuzung so viel passiert. Auf beiden kreuzenden Straßen ist Tempo 100 erlaubt, vielleicht ist das ein Teil der Antwort. Oder ist alles nur ein makaberer Zufall? Vor der jüngsten Häufung von Unfällen sei die Stelle lange unauffällig gewesen, weiß Witthöft zu berichten. Spekulieren möchte er nicht. Die Unfälle beschäftigen viele Menschen der Umgebung sehr, auch weil die Opfer teils vor Ort leben und entsprechend bekannt sind. „Das ist keine Transitstrecke“, sagt Witthöft. Die Passage werde überwiegend von Einheimischen und Ortskundigen genutzt, für Durchfahrende ohne lokales Ziel sei sie eher uninteressant.

Die Polizeiinspektion Heidekreis bestätigt auf BZ-Anfrage, dass ihr die Verkehrssituation an besagter Stelle zunehmend Sorge bereite. „Aufgrund der genannten Verkehrsunfälle wird die Kreuzung ab sofort als Unfallhäufungsstelle betrachtet“, teilt sie offiziell mit. Damit könnten zeitnah Maßnahmen ergriffen werden wie zum Beispiel die Aufstellung von Warnhinweisen oder neuer Verkehrsschilder, auch mehr Verkehrskontrollen oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung könnten wohl in Betracht kommen. Entschieden ist aber noch nichts. „Vertreter der Polizeiinspektion Heidekreis sowie des Landkreises befinden sich bereits im Austausch und werden die Unfallstelle zeitnah in Augenschein nehmen.“