Trotz gekürzter Förderung lohnt sich die Beratung
Gut fünf Dutzend Besucher bei einem gut zweieinhalbstündigen Informationsabend mit drei Impulsvorträgen über Wärmepumpen, ihre Wirkungsweise, Anschaffungskosten und finanzielle Förderungsangebote sowie Vertreter von Fachfirmen, die ihre Angebote in diesem Bereich vorstellten – und das am Ende des bisher heißesten Tages des Jahres im lauschig warmen Forum der KGS Schneverdingen. Da kann man doch zufrieden sein.
Dr. Theresa Weinsziehr, als Leiterin der Energieagentur Heidekreis die Veranstalterin am Dienstagabend, ist es auch – stellt aber fest, dass es schon einmal viel mehr waren. Zum gleichen Thema vor einem Jahr in Soltau kamen 150 Interessierte. Dafür gebe es Gründe: etwa das Wetter, das viele auf die heimische Terrasse lockte, oder steigende Zinsen. Auch könnte es eine Informationssättigung geben, glaubt Weinsziehr, weil das Wärmepumpen-Thema lange Zeit hoch- und runterging, oft mit negativen Schlagzeilen. Als gravierend stuft sie auch die Wirkung von Meldungen über Kürzungen oder vermeintliche Streichungen von Fördermitteln durch den Bund ein.
„Worauf kann ich mich noch verlassen?"
Das verunsichere die Hausbesitzer. „Sie fragen sich, worauf kann ich mich noch verlassen?“, so Weinsziehr. Bei der Begrüßung der Besucher spricht sie von einem manchmal unglücklichen Informationsmanagement mit „hin und her gehenden Aussagen“ und nennt beispielhaft die vergangene Woche kurzfristig angekündigte Förderungskürzung für einen Bereich der Energieberatung. Der Bund hatte bislang den Großteil der Kosten übernommen. Eigentümer konnten sich bis zu 80 Prozent erstatten lassen. Jetzt sind es nur noch 50 Prozent. Da müsse man genauer hinschauen und das Ganze einordnen, sagt Weinsziehr. Natürlich sei es ärgerlich, wenn man ab sofort ein paar Hundert Euro mehr für die diese Energieberatung zahlen muss. Gleichwohl legt sie allen interessierten Hausbesitzern nahe, sich vor der energetischen Sanierung fachlich beraten zu lassen. Das sei nicht zwar nicht verpflichtend, lohne sich aber trotzdem. Denn der Nachweis einer vorbereitenden Beratung im Rahmen des Sanierungsplans bringe zusätzlich einen Fünf-Prozent-Bonus, der sich auf jeden Fall rentieren und je nach Art und Umfang der Maßnahme ausfallen werde: „Am Ende bekommt man ein paar tausend Euro mehr erstattet.“ Der „eigentliche Topf“ aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werde nicht angefasst, betont die Agenturleiterin. Sie empfiehlt Eigentümern älterer Immobilien, die sich gedanklich mit der energetischen Aufwertung ihres Hauses beschäftigen, diese auch anzugehen – nach vorheriger qualifizierter Beratung und mit fachlicher Begleitung der Maßnahmen: „Jetzt ist ein guter Moment".