Der Ausbau des Stadions biegt in die Zielgerade ein

Mit der schwarzen Grundschicht aus Granulat für die Stadionrunde bietet das Hindenburgstadion derzeit einen ungewohnten Anblick. Im Innenraum ist das zukünftige Rot bereits zu erkennen.

Die Sanierung des Hindenburgstadions am Soltauer Stubbendorffweg ist im Wortsinne auf der Zielgeraden angekommen. Seit einigen Tagen sind Mitarbeiter einer Fachfirma aus Lilienthal (Landkreis Osterholz) mit dem Einbau der neuen 400-Meter-Kunststoff-Stadionrunde beschäftigt, die ein Herzstück der Sportstätte am Böhmewald ist. Das ist sehr viel Handarbeit und bei den zuletzt herrschenden Temperaturen eine schweißtreibende Angelegenheit. Die unterste von drei Kunststoffschichten liegt bereits vollständig und verleiht mit ihrer schwarzen Farbe der Anlage eine ungewohnte Optik. Die ist aber nur temporär. An anderen Stellen des Innenbereichs ist das zukünftig prägende Rot bereits zu erkennen.

Einen genauen Termin, an dem die runderneuerte Sportstätte mit ihren sechs Laufbahnen wieder genutzt werden kann, gibt es noch nicht. Das hänge von der Witterung ab. Denn die Aufbringung des aus drei Schichten bestehenden Kunststoffbelags, die insgesamt 12 bis 14 Tage in Anspruch nehmen wird, ist nur bei trockener Witterung möglich. Am gestrigen Donnerstagnachmittag hat es wieder geregnet, wodurch sich das Ganze verzögern kann. Nach neuestem Zeitplan dürfte es Ende Juli oder im August soweit sein, heißt es von der Stadt als Eigentümerin.

Für die nächsten 30 Jahre Ruhe

Anfangs auf 1,8 Millionen Euro veranschlagt, werde man aufgrund von allgemeiner Kostensteigerung und Änderungen bei fast 2,5 Millionen Euro landen, so Olaf Hornbostel. „Aber dann haben wir da auch die nächsten 30 Jahre Ruhe“, sagt der Fachgruppenleiter für den Bereich Bauen, Wohnen und Infrastruktur bei der Stadt Soltau. „Wir freuen uns darauf.“

Groß ist auch die Vorfreude bei den Nutzern wie den umliegenden Schulen und den Leichtathleten des MTV Soltau. Mit der Sanierung erhält die Anlage die Einstufung als sogenanntes Stadion Typ B. Dort sind überregionale Landesmeisterschaften möglich.

Umbenennung steht an

Noch nicht ganz auf der Zielgeraden ist das Verfahren für die Umbenennung des Stadions, das seit der Einweihung 1933 den Namen des damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg trägt, der als Wegbereiter Hitlers an die Macht gilt. Einig ist man sich in der Politik, dass dieser Name deshalb nicht mehr zeitgemäß und tragbar ist. Einen Vorschlag des Soltauer Ratsvorsitzenden Volker Wrigge, das Stadion nach Sally Lennhoff zu benennen, dessen jüdische Familie nach der Pogromnacht 1938 Opfer des Naziterrors wurde, fand nicht die erforderliche Unterstützung. Auf jeden Fall soll das runderneuerte Stadion auch einen neuen, unbelasteten Namen erhalten. Favorisiert wird jetzt Böhmewaldstadion. Nach der Sommerpause werden sich auf Antrag der Gruppe Bürgerunion/FDP, Schulausschuss, Kulturausschuss und der Stadtrat mit der Namensgebung beschäftigen.