Fast vier Monate vom Festnetz abgeschnitten
Wenn Erika Battermann telefonieren muss, dann geht sie in den äußersten Winkel ihres Wintergartens. Nur dort hat sie einigermaßen Empfang mit dem Handy. Trotzdem ist die Akustik schlecht, die Verbindung abgehackt. Mit diesem Dilemma lebt sie seit fast vier Monaten. Denn der Festnetzanschluss von Erika und Andreas Battermann aus Breloh ist dauerhaft gestört. Auch Ilse Spieker, die ein paar Straßen entfernt wohnt, ist verärgert darüber, so lange auf ihren Festnetzanschluss verzichten zu müssen.
Frustriert über Stillstand
„Bitte haben Sie Geduld. Wir halten Sie auf dem Laufenden“, diese Information wird regelmäßig von der Telekom an die Betroffenen versendet. Immer wieder würden sie vertröstet. „13 Mal habe ich mittlerweile bei der Störungsstelle angerufen und nichts Neues erfahren“, sagt Battermann, frustriert über den Stillstand. Bislang haben sich die Eheleute in Geduld geübt, doch als sie nun in der Böhme-Zeitung über den seit Anfang Februar akuten Telefonausfall in Schneverdingen gelesen hatten, waren sie ermutigt, auch an die Öffentlichkeit zu gehen.
Aufwendige Tiefbauarbeiten im Kreuzungsbereich
„Auch hier handelt es sich leider um einen Kabelschaden“, teilt Nico Göricke, Pressesprecher der Telekom mit. Der Schaden stellt sich komplex dar, nachdem die Fehlerstelle erst mal lokalisiert werden musste. Sie befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe der beiden Anschlüsse. Die mehrmonatige Störung sei „auf eine Stelle in einem Kreuzungsbereich zurückzuführen, kurz danach befindet sich ein Bahnübergang“. Die Örtlichkeit macht die Reparaturen herausfordernd. Die notwendigen Tiefbauarbeiten sind sehr umfangreich, so Göricke. Viele Gewerke sind daran beteiligt. Zudem muss die Erlaubnis für eine Straßensperrung als auch die Genehmigung der Deutschen Bahn eingeholt werden, da deren Gelände von den Arbeiten betroffen sein werden. Nun ist aus Telekom-Sicht alles auf den Weg gebracht. „Wir sind vor Ort und haben alle notwendigen Ressourcen parat“, heißt es weiter. Die Arbeiten können in der kommenden Woche beginnen.
Datenvolumen für mobiles Telefonieren
„Ich bin richtig sauer“, sagt Spieker. Sie ist froh, ein einfaches Mobiltelefon zu haben, um wenigstens Anrufe zu tätigen. „Es ist echt nervig“, sagt Erika Battermann. Wer die alte Festnetznummer wählt, landet auf der Sprachbox. Eine Rufumleitung wurde dem Ehepaar von der Telekom angeboten, aber da die Nummern nicht angezeigt werden, habe sie darauf verzichtet. Sie fürchtet Werbeanrufe. Immerhin sei der Vorteil, dass sie die Rufnummern über eine App nachvollziehen und zurückrufen könne. Aber die Kommunikation aufrechtzuerhalten sei schwierig. Die Telekom hat die Kundin mit einem Schnellstarter-Set ausgestattet, darauf ist 60GB-Datenvolumen hinterlegt, so dass sie sowohl mobil telefonieren als auch das Internet nutzen kann. Es sei ihr als Entschädigung bereits ein Gutschein angeboten worden, „aber ich will den gar nicht haben“, sagt Battermann, „Ich will nur wieder meinen Festnetzanschluss haben.“