Mangelnde Mitarbeit: AGM Munster kämpft ums Überleben
Es kriselt schon seit langem in der Aktionsgemeinschaft Munster (AGM), der Vereinigung der Gewerbetreibenden. Der aktuelle Vorstand mit Vorsitzender Sabine Rothmann und ihrer Stellvertreterin Melanie Gevers beklagt mangelnden Rückhalt in der Gemeinschaft und zu wenig Mitarbeit der Mitglieder, sodass der Gewerbeverein vor einer großen Wende steht und in eine ungewisse Zukunft blickt. Drei der acht Vorstandsmitglieder hätten bereits ihren Rücktritt zur nächsten Hauptversammlung angekündigt. Die AGM vertritt rund 90 Mitgliedsbetriebe.
„Zu fünft können wir diese Vorstandsarbeit mit all ihren Aufgaben wie Musik in the City, Heimat shoppen, Gutscheinaktion, Winterzauber, und Tannenbaumverkauf neben der üblichen Vereinsarbeit nicht leisten und blicken in eine düstere Zukunft der AGM“, so Gevers.
Falls sich die AGM auflösen würde – soweit ist es aber noch nicht – droht der heimischen Wirtschaft ein Verlust an Stimme und Einfluss. Als Sprachrohr der Gewerbetreibenden in der Stadt fungierte die AGM bisher erfolgreich, hatte aber in den vergangenen Jahren immer stärker mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Gevers macht deutlich, dass es an Manpower fehlt, um die aktuellen Aufgaben weiterhin zu bewältigen. Dies habe bereits Auswirkungen auf die Aktivitäten des Vereins gehabt, wie im Fall von „Music in the City“. Die traditionsreiche Veranstaltung verzeichnete einen Rückgang der Teilnehmerzahlen. Von ursprünglich fünf Terminen im Jahr konnte die AGM im vergangenen Jahr die nötigen circa 25 Helferinnen und Helfer nur noch für einen Termin mobilisieren. Es ist zu bezweifeln, dass das Stadtmarketing die Funktion der AGM adäquat auffangen kann.
Gevers betont jedoch auch, dass Rufe nach mehr Veranstaltungen verhallen, wenn es darum geht, konkrete Unterstützung zu leisten. Die Beschreibung des Zustands im Vorstand der AGM soll ein Weckruf sein, „damit wir vielleicht die Chance haben, darüber nochmal Mitglieder zu finden.“
Schon seit längerer Zeit ist der amtierende Vorstand intensiv auf der Suche nach Nachwuchs für die Führungsaufgaben des Vereins, „doch leider vergeblich“, so die Vorsitzende Rothmann. Selbst in einer kürzlich erfolgten Mitgliederbefragung habe es keine positiven Rückmeldungen gegeben. Die Gründe seien einstimmig und ganz einfach: „keine Zeit“.