Mehr Lebensqualität für die Bürger in der Stadtmitte

Auf einem Teilstück der Wilhelm-Bockelmann-Straße soll laut Antrag der SPD-Fraktion im Munsteraner Stadtrat eine Fußgängerzone entstehen. Die anderen Fraktionen und die Stadtverwaltung stehen hinter dem Vorhaben. Foto: akü

Die SPD Munster beantragt, eine Fußgängerzone in der Innenstadt von Munster einzurichten, die den Heinrich-Peters-Platz, Teile des Veestherrnwegs und einen Teil der Wilhelm-Bockelmann-Straße umfasst. Nach allgemeiner Zustimmung aller Fraktionen prüft die Verwaltung das Ansinnen und fertigt für die nächste Sitzung eine Beschlussvorlage, so Stadtplaner Stephan Fähndrich.

Derzeit gilt auf der Wilhelm-Bockelmann-Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die jedoch oft von Autofahrern missachtet wird, argumentiert Detlef Rothe für die SPD bei der Vorstellung des Antrags. Außerdem nutzen sogenannte Autoposer die Straße, um ihre Sportwagen lautstark zur Schau zu stellen, was zu Lärmbelästigung und Gefahr für Fußgänger und Radfahrer führt. Die Umwandlung zur Fußgängerzone würde zu mehr Verkehrssicherheit führen und könnte kostengünstig umgesetzt werden. Der Wochenmarkt könnte weiterhin stattfinden und der Lieferverkehr für die Geschäfte wäre hiervon ausgenommen. Im Veestherrnweg soll die Fußgängerzone erst ab einem bestimmten Punkt beginnen, um die Parkplätze der Munster-Touristik zu erhalten. Zudem soll die irreführende Straßenbeschilderung entfernt werden. Insgesamt würde die Sperrung des Teils der Wilhelm-Bockelmann-Straße zu einer Aufwertung der Innenstadt führen. Auch die Verwaltung steht positiv hinter dem Vorhaben, sagte Fähndrich. „Wir sehen die Chance, die Innenstadt attraktiver zu machen.“

Harved Scheiger (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte seinen ersten Gedanken nach Bekanntwerden des Antrags: „Warum nicht die ganze Wilhelm-Bockelmann-Straße runter?“ Auf jeden Fall sollten die Gewerbetreibenden mitgenommen werden. Außerdem stelle sich die Frage, was die Bürger davon hielten? Für Stefan Sorge (Munster-Union) ist der Antrag ein „lohnenswerter Gedanke“. Im Zuge der Einrichtung könnte auch das Parken auf dem Walter-Erbes-Platz wieder zeitlich begrenzt werden. Seiner Meinung nach parkten dort überwiegend städtische Mitarbeiter. Beate Spieker (Bündnis 90/Die Grünen) regte an, das Vorhaben zunächst in einer Testphase auf die Beine zu stellen. Jens-Oliver Kaiser (CDU-Fraktion) sagte: „Wir unterstützen den Plan. Es gibt genügend Parkplätze in der Nähe und sei deshalb für die Geschäftsinhaber hinnehmbar.

Laut Ingmar Großmann (Gruppe FDP/WGM) sind die sogenannten Poser das Hauptproblem. Er frage sich allerdings, ob die Straßenschilder für eine Fußgängerzone von diesem Personenkreis akzeptiert würden. Außerdem würde wichtiger Raum zum Beispiel für den Wochen- oder Jahrmarkt und ähnliche Veranstaltungen wegfallen, falls in dem verkehrsberuhigten Bereich überall Bänke aufgestellt würden. Rothe machte darauf aufmerksam, dass es auch mobile Bänke gäbe, die nur mit wenigen Schrauben fixiert werden.